Lindauer feiern Welpen-Rettung: 7 Pudelmischlinge finden Glück!
Am 8.12.2025 feiern sieben Pudelmischlinge in Lindau ihren vierten Geburtstag, nachdem sie aus illegaler Zucht gerettet wurden.

Lindauer feiern Welpen-Rettung: 7 Pudelmischlinge finden Glück!
In Weißensberg wird dieser Tage mit Herz und Pfote der vierte Geburtstag einer ganz besonderen Truppe gefeiert. Bernhard und Patrick Leismüller haben ihre sieben Pudelmischlinge, die vor drei Jahren aus einem Tierheim gerettet wurden, in einem festlich dekorierten Stadel versammelt. Diese kleinen Herzen kommen ursprünglich aus Moldawien, wo sie bei einer Kontrolle ohne Chip und Papiere beschlagnahmt und in einem besorgniserregenden Zustand vorgefunden wurden. Nach einer dreimonatigen Quarantäne, in der sie keinen Kontakt zu anderen Hunden oder Besuchern hatten, wurde im April 2022 ein Aufruf gestartet, um für die Welpen geeignete Zuhause zu finden. Der Erfolg dieser Aktion zeigt sich in den strahlenden Gesichtern ihrer neuen Besitzer.
Die Geschichten der neuen Herrchen und Frauchen sind berührend. Roswitha Rauch erzählt begeistert von ihrem Mischling Dr. Quincy, der ihr eine neue Lebensqualität geschenkt hat. Auch Bernhard hat mit Leo einen treuen Begleiter gefunden, der ihm zeigt, wie wichtig ein konsequentes Hundetraining ist. Monika ist mit Lotte glücklich, die besonders gut mit ihren Enkelkindern zurechtkommt. Fabian nimmt Alfred oft mit zur Arbeit in die Marionettenoper, und Claudia berichtet von den Herausforderungen mit Barney, der Schwierigkeiten hat, alleine zu bleiben. Diese liebevollen Berichte lassen erahnen, wie sehr diese Hunde das Leben ihrer Menschen bereichert haben.
Der illegale Welpenhandel bleibt ein großes Problem
Trotz dieser erfreulichen Geschichten bleibt der beschämende illegale Welpenhandel ein ernstes Thema. Der Deutsche Tierschutzbund hat jüngst die alarmierenden Zahlen für 2024 veröffentlicht. Demnach gab es 224 dokumentierte Fälle von illegalem Heimtierhandel, betroffen waren dabei mindestens 991 Tiere, darunter 515 Hunde und 66 Katzen. Besonders häufig sind beliebte Rassen wie Zwergspitze, Malteser oder Französische Bulldoggen betroffen, die oft viel zu jung und krank sind, um verkauft zu werden. Viele dieser Tiere werden dann in einem Zustand beschlagnahmt, der die Schutzorganisationen in Alarmbereitschaft versetzt. Rumänien hat sich dabei als das führende Herkunftsland etabliert – eine traurige Bilanz, die nun schon im neunten Jahr in Folge anhält.
Die Probleme werden durch den anonymen Onlinehandel verstärkt. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert die derzeitigen politischen Maßnahmen, die er als nicht ausreichend erachtet. Es wird gefordert, den anonymen Onlinehandel strikter zu regulieren und eine Verpflichtung zur Mikrochip-Kennzeichnung und Registrierung für Hunde und Katzen einzuführen. Strengere Vorschriften für Tierbörsen und -märkte sollten ebenfalls auf die Agenda.
EU plant umfassende Maßnahmen gegen den illegalen Handel
Auf europäischer Ebene gibt es allerdings Lichtblicke. Die Europäische Union hat beschlossen, strengere Kontrollen für Online-Verkäufe einzuführen. Künftig müssen alle Hunde und Katzen in der EU durch einen Mikrochip identifizierbar sein. Für die Chip-Pflicht sind Übergangsfristen von zehn Jahren für Hunde und fünfzehn Jahren für Katzen vorgesehen. Es wird auch beabsichtigt, schmerzhafte Verstümmelungen und die Zucht gesundheitsschädlicher Merkmale stärker einzuschränken. Diese Maßnahmen sollen den illegalen Handel deutlich erschweren, das Aussetzen von Tieren reduzieren und die Rückführung von entlaufenen Tieren erleichtern.
Ein wichtiges Ziel all dieser Regelungen ist es, die Schutzmaßnahmen und die Verantwortung bei der Anschaffung von Tieren zu verbessern. Die Tierheimleiterin Martina Schwendner betont nachdrücklich die Gefahren des anonymen Kaufs von Welpen im Internet und die Verantwortung, die jeder Tierbesitzer bei der Adoption eines neuen Mitglieds der Familie hat.