Bildungskrise in Deutschland: Lehrermangel und Reformbedarf steigen!

Maike Finnern kritisiert die Bildungskrise in Deutschland und fordert Maßnahmen für attraktive Lehrerberufe und bessere Schulbedingungen.
Maike Finnern kritisiert die Bildungskrise in Deutschland und fordert Maßnahmen für attraktive Lehrerberufe und bessere Schulbedingungen. (Symbolbild/NAG)

Kassel, Deutschland - Die Bildungskrise in Deutschland ist seit längerem ein Thema, das sowohl die Öffentlichkeit als auch politische Entscheidungsträger beschäftigt. Heute äußerte sich Maike Finnern, die Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), zu den gravierenden Mängeln im deutschen Bildungssystem. Sie hebt hervor, dass viele junge Menschen sich aufgrund von schlechten Arbeitsbedingungen und unzureichender Bezahlung vom Lehrerberuf abwenden. Ein besonders alarmierendes Zeichen dieser Entwicklung ist, dass im letzten Schuljahr beinahe 27.000 Lehrkräfte ihren Job aufgaben, ohne dass gesundheitliche oder altersbedingte Gründe vorlagen, was deutliche Probleme im Bildungssystem zur Folge hat.HNA berichtet, dass Finnern Island als Vorbild für dringend notwendige Reformen empfiehlt.

Gleichzeitig betont Finnern die Notwendigkeit, die Klassengrößen zu reduzieren und die Gehälter der Lehrkräfte anzuheben, um den Beruf attraktiver zu machen. Die sinkende Zahl der Erstsemester im Lehramtsstudium an Universitäten verdeutlicht den Trend. Der Investitionsstau bei Schulen wird mit rund 57 Milliarden Euro beziffert, wobei Finnern eine Gesamtsumme von 130 Milliarden Euro für Kitas, Schulen und Hochschulen fordert. Sie kritisiert die Schuldenbremse als Hemmnis für notwendige Investitionen in Bildung.

Bildungskrise aus verschiedenen Perspektiven

Die Problematik des Fachkräftemangels im Bildungsbereich wird von vielen Seiten beleuchtet. Der DGB-Kreisverband Kassel plant eine Kundgebung am 1. Mai, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Finnern unterstützt zudem die Ausbildung von Quer- und Seiteneinsteigern als einen möglichen Weg, die anhaltende Lehrkräfteknappheit zu bekämpfen. Dabei ist der Rückgang der Qualifikation und die ungleiche Verteilung von Bildungserfolg in Deutschland offensichtlich. Daten aus nationalen und internationalen Studien, wie dem IQB-Bildungstrend und PISA, zeigen, dass sich die Schulleistungen seit 2015 verschlechtert haben, während der Anteil der Schüler ohne Abschluss mit 47.000 (6,2% der gleichaltrigen Wohnbevölkerung) besorgniserregend hoch bleibt.Deutsches Schulportal weist darauf hin, dass besonders Kinder mit Migrationshintergrund von diesen Entwicklungen betroffen sind.

Ein weiterer kritischer Punkt ist der Zugewinn an Akademikern in Deutschland, der jedoch nicht ausreicht, um die vielen Herausforderungen zu bewältigen. Im Hinblick auf die Bildungsbeteiligung in Kitas gibt es noch erhebliche Defizite. Zwar besteht ein Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung, aber die Beteiligungsquote unter den unter Dreijährigen liegt nur bei 31%. Finnern fordert auch eine Verbesserung der Schulgebäude. Die Voraussetzungen für eine gerechte Bildung müssen dringend geschaffen werden.

In Anbetracht der gravierenden Probleme im deutschen Bildungssystem ist es unabdingbar, dass Bund und Länder gemeinsam handeln. Finnern und andere Experten fordern ein Sondervermögen für Bildung in Höhe von 100 Milliarden Euro, um sowohl die Infrastruktur als auch die Lehrerbildung nachhaltig zu verbessern. Deutschlands Bildungssystem, 25 Jahre nach der ersten PISA-Studie, zeigt weiterhin Schwächen, die dringend adressiert werden müssen. Das Handeln sollte daher jetzt erfolgen, um den jungen Menschen von morgen eine angemessene教育 zu ermöglichen und dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

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Ort Kassel, Deutschland
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