Medienrechtstage in Frankfurt: Kampf gegen Desinformation und Propaganda

Am 12. und 13. Februar 2025 finden an der Europa-Universität Viadrina die 21. Frankfurter Medienrechtstage statt, die sich mit Desinformation und deren Auswirkungen auf die Demokratie befassen.
Am 12. und 13. Februar 2025 finden an der Europa-Universität Viadrina die 21. Frankfurter Medienrechtstage statt, die sich mit Desinformation und deren Auswirkungen auf die Demokratie befassen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Große Scharrnstraße 59, 15230 Frankfurt (Oder), Deutschland - Am 31. Januar 2025 kündigte die Europa-Universität Viadrina die bevorstehenden 21. Frankfurter Medienrechtstage an, die am 12. und 13. Februar stattfinden werden. Diese Veranstaltung widmet sich dem Thema „Freie Wahlberichterstattung und ihre Bedrohungen“ und wird von der Juristischen Fakultät der Universität organisiert. Expertinnen und Experten aus Deutschland, den USA und Südosteuropa werden erwartet, um über die Herausforderungen von Desinformation und Propaganda für die Demokratie zu diskutieren. 

Die Eröffnung der Medienrechtstage findet am Mittwoch, den 12. Februar, um 10 Uhr statt, geleitet von Prof. Dr. Benjamin Lahusen und Prof. Dr. Johannes Weberling. Das Programm für den Mittwoch umfasst eine Gesprächsrunde über den US-Präsidentschaftswahlkampf 2024 sowie Diskussionen über Propaganda in Südosteuropa und die Rolle der Landesmedienanstalten. Am Donnerstag stehen Themen wie die Informationsmanipulation im digitalen Raum und die Erfahrungen der Zivilgesellschaft in Wahlzeiten auf der Agenda. Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Südosteuropa-Gesellschaft durchgeführt, unterstützt von der Märkischen Oderzeitung.

 

Herausforderungen durch Desinformation

 

Der Kampf gegen Desinformation stellt eine der größten Herausforderungen der modernen Zeit dar. Wie ein Bericht der Brookings Institution aufzeigt, spielte Desinformation eine entscheidende Rolle bei den Wahlen im Jahr 2024, indem sie die Wahrnehmung der Wähler und die Bewertungen der Kandidaten stark beeinflusste. Beispielsweise seien falsche Geschichten über Einwanderer oder manipulierte Bilder in sozialen Medien verbreitet worden, um Wähler in ihrer Meinung und ihrem Verhalten zu beeinflussen. Desinformation verbreitete sich nicht nur durch soziale Medien, sondern auch durch Mainstream-Medien und politische Veranstaltungen.

Ein Bericht des BAKOM bekräftigt diese Problematik, indem er die Verbreitung bewusst falscher Informationen auf digitalen Plattformen beleuchtet. Die Studie hebt hervor, dass Nutzer emotional aufgeladene Inhalte stärker wahrnehmen, was die Verbreitung solcher Informationen weiter begünstigt. Algorithmen von Suchmaschinen entscheiden darüber, welche Inhalte sichtbar sind, was die Verbreitung von Desinformation zusätzlich vorantreibt.

 

Folgen und Gegenmaßnahmen

 

Die Auswirkungen von Desinformation sind weitreichend. Sie kann nicht nur das Vertrauen in Nachrichten und Medien untergraben, sondern auch politisches Verhalten nachhaltig beeinflussen. In der Schweiz zum Beispiel zeigt eine Studie, dass die Medienkompetenz der Bevölkerung gering ist und viele Menschen Schwierigkeiten haben, Desinformation zu erkennen. Dies verstärkt die Notwendigkeit für entsprechende Initiativen zur Förderung der digitalen Bildung.

Um Desinformation wirksam zu bekämpfen, fordern Expertinnen und Experten unter anderem verbesserte Content-Moderation durch soziale Medien sowie digitale Bildungsprogramme, die den Umgang mit Online-Informationen schulen. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehört auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die politischen und finanziellen Rahmenbedingungen, die die Verbreitung falscher Informationen begünstigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die kommenden Frankfurter Medienrechtstage einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Herausforderungen der Desinformation bieten und den Austausch zwischen Medienschaffenden, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik fördern werden.

Weitere Informationen zu den Medienrechtstagen finden Sie auf der Webseite der Europa-Universität Viadrina: Europa-Universität Viadrina. Über die Rolle der Desinformation in der Politik berichtet auch die Brooklyn Institution: Brookings Institution. Der BAKOM gibt zudem hilfreiche Einblicke in die Herausforderungen, die digitale Plattformen mit sich bringen: BAKOM.

Details
Ort Große Scharrnstraße 59, 15230 Frankfurt (Oder), Deutschland
Quellen