80 Jahre Befreiung: Sachsenhausen-Gedenken ohne russische Botschaft!
Oranienburg, Deutschland - Am 22. April 2025, genau 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen, gedenken viele Menschen den schrecklichen Vorfällen und dem Leid, das dort über die Jahre hinweg erlitten wurde. Die Rote Armee befreite nicht nur Sachsenhausen, sondern auch das KZ Ravensbrück. Diese beiden Gedenkstätten sind bedeutende Erinnerungsorte, die an die Gräueltaten des Nationalsozialismus erinnern.
Anlässlich des bevorstehenden Gedenkens bestätigt Astrid Ley, die Leiterin der Gedenkstätte Sachsenhausen, dass keine Vertreter der russischen und belarussischen Botschaften zu den offiziellen Veranstaltungen eingeladen werden. Diese Entscheidung ist Teil einer seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 praktizierten Hausordnung der Gedenkstätte. Die in schriftlichen Mitteilungen an die Botschaften formulierte Bitte, nicht zu erscheinen, spiegelt eine klare Haltung wider, um die Veranstaltungen vor einer möglichen Vereinnahmung durch russische oder belarussische Vertreter zu schützen.
Gedenktage und offizielle Anlässe
Das Hauptgedenken zur Befreiung des KZ Sachsenhausen wird am 4. Mai stattfinden. An diesem Tag wird Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) anwesend sein. Zeitgleich wird auch an die Befreiung des KZ Ravensbrück erinnert. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, sowie die Brandenburger Kulturministerin Manja Schüle (SPD) werden ebenfalls an den Gedenkveranstaltungen teilnehmen.
In einer vertraulichen Handreichung des Auswärtigen Amts, die im Januar 2025 an Kommunen und Gedenkstätten versandt wurde, wird auf mögliche Risiken hingewiesen. Es wird betont, dass eine Teilnahme russischer und belarussischer Vertreter zu einer Vereinnahmung von Gedenkveranstaltungen führen könnte, die durch „massive Propaganda, Desinformation und geschichtsrevisionistische Verfälschung“ geprägt sein könnte.
Die Geschichte des Konzentrationslagers Sachsenhausen
Das Konzentrationslager Sachsenhausen wurde im Sommer 1936 von Häftlingen aus Emslandlagern erbaut und war das erste neue KZ nach der Ernennung von Heinrich Himmler zum Chef der Deutschen Polizei. Es diente als Modelllager für die SS und zeichnete sich durch eine katastrophale Geschichte aus. Zwischen 1936 und 1945 wurden über 200.000 Menschen, darunter politische Gegner, Juden, Sinti, Roma und viele weitere, inhaftiert.
Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurden viele Insassen deportiert, besonders ab 1944 stieg die Zahl der ausländischen Häftlinge. Rund 90 Prozent der Internierten waren ausländische Bürger, vielfach aus der Sowjetunion und Polen. Die Lebensbedingungen im Lager waren unvorstellbar grausam; tausende starben an Hunger, Krankheiten und medizinischen Versuchen.
Am 21. April 1945 begann die Evakuierung des Lagers, und als die Rote Armee am 22. April eintraf, befreiten sie etwa 3.000 ins Lager zurückgebliebene Kranke, Pfleger und Ärzte. Ein tragisches Ergebnis dieser Zeit ist, dass 300 ehemalige Häftlinge unmittelbar nach der Befreiung an den Folgen ihrer Haft starben und in Massengräbern beerdigt wurden.
Das Ausmaß des Leids, das die Inhaftierten im KZ Sachsenhausen erlitten, zeugt von einer der dunkelsten Phasen der deutschen Geschichte. Deswegen ist es von großer Bedeutung, diese Gedenktage und die Erinnerungen an die Opfer nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die Gedenkstätte Sachsenhausen und die damit verbundenen Ereignisse können nicht genug gewürdigt werden, besonders in Anbetracht der geschichtlichen Herausforderungen, denen wir weiterhin gegenüberstehen.
Für weitere Informationen über die Geschichte des KZ Sachsenhausen kann auf die offiziellen Seiten der Gedenkstätte zurückgegriffen werden: rbb24, Sachsenhausen SBG und Sachsenhausen SBG (deutsch).
Details | |
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Vorfall | Verschmutzung |
Ort | Oranienburg, Deutschland |
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