Atomverhandlungen im Oman: Keine Einigung – aber welcher Kompromiss?

Oman - Die vierte Runde der Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran, die heute im Oman stattfand, endete ohne greifbare Ergebnisse. Laut Berichten der Remszeitung bezeichnete der iranische Außenamtssprecher Ismail Baghai die dreistündigen Gespräche als „schwierig, aber nützlich“. Besonders betont wurde, dass beide Seiten sich um rationale und realistische Lösungen bemühten, um Differenzen zu überwinden.
An den Verhandlungen waren der iranische Außenminister Abbas Araghtschi und der US-Nahost-Gesandte Steve Witkoff beteiligt. Die Gespräche wurden erneut koordiniert vom Oman, und eine weitere Verhandlungsrunde ist bereits geplant. Ein zentraler Streitpunkt bleibt die Nutzung des iranischen Atomprogramms, wobei der Iran zivile Zwecke betont, während westliche Regierungen befürchten, dass es dem Land um den Bau einer Atombombe geht.
Streit um Urananreicherung
Im Kontext der Verhandlungen lehnt der Iran weiterhin einen vollständigen Verzicht auf die Urananreicherung ab. Außenminister Araghtschi sagte, dass technische Kompromisse zwar möglich seien, aber der Stopp der Anreicherung nicht verhandelbar sei. US-Präsident Donald Trump hat in der Vergangenheit mit militärischen Maßnahmen gedroht, sollte es keinen Deal geben. Dies schürt Ängste vor einer weiteren Eskalation der Situation.
Die 2018 einseitig von Trump gekündigte Vereinbarung von 2015 führte zu einem drastischen Anstieg von Sanktionen, die Iran in eine historische Finanzkrise stürzten. Beobachter rechnen damit, dass die wirtschaftliche Notlage Teherans mögliche Zugeständnisse in den Verhandlungen nach sich ziehen könnte. Der Iran signalisiert Kompromissbereitschaft, fordert jedoch die Aufhebung der US-Sanktionen als Vorbedingung für eine Rückkehr zu technischen Beschränkungen.
Internationale Reaktionen und nächste Schritte
Nach Angaben von Zeit stehen beide Länder vor „roten Linien“ in den Verhandlungen. So sei die US-Rote Linie die „keine Anreicherung“, was dazu führen könnte, dass iranische Nuklearanlagen in Natans, Fordo und Isfahan abgebaut werden müssten. Gleichzeitig wurde berichtet, dass der Iran am Dienstag die Urananreicherung auf 20 Prozent erhöhen wird, was von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bereits bestätigt wurde.
In den nächsten Tagen planen die USA und Frankreich, im UN-Sicherheitsrat verschärfte Sanktionen gegen den Iran zu fordern. Dies geschieht in dem Kontext, dass der Iran nach wie vor verdächtigt wird, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms Nuklearwaffen zu entwickeln, wie die Welt berichtet. Zudem hatte Teheran eingeladen, die IAEA-Inspektoren in das Urananreicherungswerk in Natans zu entsenden, um Transparenz zu demonstrieren.
Die angespannte Stimmung rund um das Atomprogramm bleibt ein zentrales Thema, das nicht nur die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran beeinflusst, sondern auch auf internationaler Bühne für Gesprächsstoff sorgt. Während die Verhandlungen fortgesetzt werden, bleibt abzuwarten, ob eine Lösung gefunden werden kann, die für alle Beteiligten akzeptabel ist.
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