Leonberg: Unterirdische Müllcontainer kämpfen gegen Schandflecken!

Leonberg: Unterirdische Müllcontainer kämpfen gegen Schandflecken!

Leonberg, Deutschland - In Leonberg wird ein neues Kapitel in der Müllentsorgung aufgeschlagen. Am 17. Juni 2025 gab die Stadt bekannt, dass ab dem 23. Juni unterirdische Müllcontainer in der Jahnstraße installiert werden. Mit diesem Pilotprojekt verfolgt Leonberg das Ziel, illegale Müllablagerungen zu reduzieren und das Stadtbild zu verbessern. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen (AWB) erhofft sich von dieser Maßnahme, dass die neuen, wasserdichten Behälter weniger Anreiz für wilde Müllentsorgungen bieten. Aktuelle Probleme, wie in der Bruckenbachstraße, zeigen, dass herkömmliche oberirdische Container oft überquellen und Unrat anziehen.

Die neuen Unterflurcontainer werden mit einem Fassungsvermögen von etwa drei Kubikmetern ausgestattet, was sie geräumiger als die bisherigen Standardcontainer macht. Nur die Einwurfsäule wird oberirdisch sichtbar sein, wodurch die Geräuschbelästigung in der Umgebung minimiert wird. Die Entscheidung für diesen Standort fiel in der Nähe eines neuen Wohngebiets, das durch die Entwicklung von Pandion entstanden ist.

Technische Vorteile und digitale Innovation

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der geplanten Ausstattung der Container mit Sensorik zur Füllstandsmessung, die nach einer Testphase eingeführt werden soll. „Das wird uns helfen, die Entleerungsintervalle zu optimieren“, freut sich ein Sprecher des AWB. Um etwaige Volumenprobleme zu vermeiden, wird die Leerung der Container von dem gleichen Lkw durchgeführt, der auch für die oberirdischen Müllcontainer zuständig ist.

Insgesamt belaufen sich die Kosten des Pilotprojekts auf etwa 100.000 Euro. Davon entfallen 80.000 Euro auf Tiefbaumaßnahmen und 20.000 Euro auf die Behälter und deren Einbau. Wenn sich das Projekt bewährt, könnte es weitere Anwendungen in anderen Stadtteilen geben.

Ein Blick über den Tellerrand

Aber nicht nur in Leonberg wird mit unterirdischen Containerlösungen experimentiert. Ganz im Sinne innovativer Müllentsorgung wird auch in Graz, Österreich, der Einsatz von Unterflurcontainern getestet. Dort hat die Holding Graz bereits in der Faunastraße 78 ein Pilotprojekt gestartet, das ähnliche Ziele verfolgt: Durchführung einer zeitgemäßen Mülltrennung und -entsorgung. Diese Container bieten nicht nur Platzersparnis, sondern fügen sich auch elegant ins Stadtbild ein und fördern die Barrierefreiheit bei der Entsorgung. An zentralen Punkten können die Bewohner Gläser und Dosen praktisch ablegen, mit einem Gesamtvolumen von bis zu 5.000 Litern, das im Vergleich zu herkömmlichen Mülleimern fast fünfmal so groß ist.

Die Herausforderungen in der Müllentsorgung sind in vielen urbanen Räumen gleich: Der wachsende Druck auf Infrastruktur und Umwelt erfordert innovative Lösungen. Im Kontext der Abfallwirtschaft haben sich seit den Anfängen im 19. Jahrhundert auch in Deutschland entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen entwickelt, die die aktuelle Abfallhierarchie von der Vermeidung über das Recycling bis hin zur Entsorgung definieren. So hat das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) aus dem Jahr 2020 das Ziel, die natürliche Ressourcenschonung und umweltgerechte Abfallbewirtschaftung zu fördern.

In Leonberg und Graz wird durch solche Projekte nicht nur das städtische Bild aufgebessert, sondern auch ein aktiver Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft geleistet. Es bleibt zu hoffen, dass durch den Einsatz dieser innovativen Systeme die Müllproblematik effektiv angegangen werden kann.

Für weitere Informationen zu den Entwicklungen in der Abfallwirtschaft besuchen Sie Stuttgarter Nachrichten, MeinBezirk oder Umweltbundesamt.

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OrtLeonberg, Deutschland
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