Stromfall im Flur: Denzlinger verurteilt wegen versuchten Mordes!

Denzlingen, Deutschland - Ein 61-jähriger Mann aus Denzlingen wurde am Freiburger Landgericht wegen versuchten Mordes verurteilt und muss nun vier Jahre Haft absitzen. Der Mann hatte im Juli 2024 eine äußerst gefährliche Stromfalle aus einem Rollator und einem Einkaufswagen im Flur eines Mehrfamilienhauses installiert, mit dem Ziel, seine Nachbarin zu schädigen. Der Streit zwischen dem Angeklagten und anderen Hausbewohnern war über einen längeren Zeitraum eskaliert, insbesondere wegen der abstellten Einkaufswagen vor seiner Wohnungstür.
Wie SWR berichtet, stellte der Mann regelmäßig Einkaufswagen im Flur ab, teils mit verderblichen Lebensmitteln. Diese Handlungen führten zu wiederholten Beschwerden der Nachbarn, welche die Wägen zurückstellten, was die aggressive Auseinandersetzung weiter anheizte. Der Vorsitzende Richter Arne Wiemann bezeichnete das Verhalten des Mannes als „reine Schikane“.
Die Gefahren der Stromfalle
Die Tragik dieser Situation verdeutlichte sich, als das Gericht feststellte, dass die Stromfalle bei Berührung mit beiden Händen lebensgefährlich sein konnte. An dem Tag, als die Falle aufgestellt wurde, fanden zudem Feierlichkeiten zu einem Kindergeburtstag statt. Der Richter hob hervor, dass 16 weitere Personen auf demselben Stockwerk lebten und dass das Handeln des Mannes somit auch andere Menschen, insbesondere Kinder, in Gefahr brachte.
Der Angeklagte gab zu Protokoll, dass er seine Nachbarin mit der Falle lediglich erschrecken wollte und war sich der Risiken bewusst. Trotz seines Geständnisses wertete das Gericht seine Handlungen als grob fahrlässig. Er hatte ein Stromkabel mit einer Steckdose in seiner Wohnung verbunden, um der Nachbarin einen Stromstoß zuzufügen, und ließ die Falle bis zum Abend unter Strom stehen, bis die Feuerwehr alarmiert wurde und intervenierte.
Das Urteil und dessen Hintergründe
Der Richter merkte an, dass der Mann erhebliche kriminelle Energie zeigte und wies auf die diagnostizierte Persönlichkeitsstörung hin, die als mildernder Umstand geltend gemacht wurde. Dennoch waren sich die Richter einig, dass die Sicherheit anderer Bewohner an diesem Tag prioritär war. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine Haftstrafe von viereinhalb Jahren gefordert, jedoch wurde das endgültige Urteil auf vier Jahre reduziert.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da der Anwalt des Angeklagten möglicherweise eine Revision einlegen wird. Dies ist nicht die einzige Nachricht über Gewalt in der Region, denn Statista zeigt, dass die Kriminalitätszahlen in bestimmten Bereichen weiterhin alarmierend hoch sind. Im Jahr 2024 erfasste die Polizeiliche Kriminalstatistik einen Rückgang der Gesamtkriminalität um 1,7 %; jedoch sind die Zahlen zu den Verbrechen gegen das Leben, die in Deutschland für einen kleinen, aber signifikanten Teil stehen, nach wie vor besorgniserregend.
Insgesamt zeigt dieser Vorfall eindrücklich, wie katastrophale Konflikte zwischen Nachbarn zu potenziell tödlichen Situationen führen können. Die Berichterstattung über andere Kriminalitätsarten und die allgemeine Entwicklung im Sicherheitsgefühl der Menschen bleibt für die Gesellschaft von großer Bedeutung.
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Ort | Denzlingen, Deutschland |
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