Illegale Wildtier-Tötungen: Ein Aufschrei in der Region Hohenlohe!

Künzelsau, Deutschland - In den letzten Wochen sind in Deutschland alarmierende Fälle illegaler Wildtier-Tötungen ans Licht gekommen. In Künzelsau (Hohenlohekreis) wurden zwei tote Biber entdeckt, die mit einer Armbrust getötet worden waren. Auch in Oberau (Kreis Garmisch-Partenkirchen) berichtete die Polizei von vier mutwillig getöteten Jungbibern. Solche Vorfälle sind kein Einzelfall, sondern Teil eines besorgniserregenden Trends, wie SWR feststellt.

Illegale Tötungen geschützter Wildtiere sind in Deutschland weit verbreitet. Zu den häufig betroffenen Arten zählen Biber, Wölfe, Luchse, Fischotter und Greifvögel, was auch den Schutzstatus wie bei Greifvögeln, etwa dem Rotmilan, unterstreicht. Ein erschreckendes Detail ist, dass es keine zentrale Dokumentation dieser Tötungen gibt, und Experten von einer hohen Dunkelziffer ausgehen. Motive für diese Taten sind unter anderem Trophäenjagd, wirtschaftliche Sorgen von Landwirten, sowie Vorurteile gegenüber bestimmten Wildtierarten.

Schutzstatus und aktuelle Maßnahmen

Besonders in Baden-Württemberg gibt es Entwicklungen, die den rechtlichen Status verschiedener Wildtiere betreffen. So ist geplant, eine neue Verordnung zu erlassen, die den Abschuss von Bibern erleichtert, wenn mildere Maßnahmen nicht fruchten. Die Risiken und Herausforderungen, die durch Tiere wie Wölfe und Biber entstehen, stehen in Konflikt mit landwirtschaftlichen Interessen. Während Saatkrähen und Kormorane unter bestimmten Bedingungen getötet werden dürfen, bleibt die Tötung von Luchsen in der Region bislang unerforscht.

Auf politischer Ebene gibt es Bestrebungen, die Wildtierkriminalität effektiver zu bekämpfen. Mit dem EU LIFE Projekt „wildLIFEcrime“, das bis 2028 läuft, wird eine Koalition aus Naturschutzverbänden, Behörden, Wissenschaft und Polizei gebildet. Das WWF berichtet von Zielen wie einer Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Behörden sowie der Schaffung von Informationsdrehscheiben für Betroffene. So sollen forensisch-pathologische Untersuchungen verbessert und Datenbanken zu entsprechenden Fällen erstellt werden.

Politische Strategien und Herausforderungen

Die Notwendigkeit einer strukturierten und koordinierten Antwort auf die Wildtierkriminalität wird zunehmend erkannt. Die Einrichtung einer nationalen Wildtierbehörde, die der Dokumentation und Aufklärung solcher Delikte dient, wird erwogen. Auch sollten Stabstellen in Landesumweltministerien und Landeskriminalämtern geschaffen werden, um die örtlichen Behörden zu unterstützen, wie WWF Deutschland betont.

Zusätzlich werden Ausbildungsinitiativen für Polizei und Justiz gefordert, um eine stärkere Thematisierung von Artenschutzkriminalität in der Ausbildung zu gewährleisten. Die Bildung von runden Tischen könnte es ermöglichen, die verschiedenen Interessengruppen – einschließlich Landwirten und Naturschützern – zusammenzubringen, um über Konflikte und Lösungen zu diskutieren. Ein solcher gemeinsamer Austausch ist notwendig, um Akzeptanz und Verständnis innerhalb der Gesellschaft zu fördern.

Der positive Rückgang des Luchses, der ab 1850 als ausgerottet galt, zeigt, dass Lösungen im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Nutzung machbar sind. Beispiele wie der Luchs-Auswilderungsprozess sind ermutigend, doch bleibt die Überführung der Täter in den Fällen illegaler Tötungen eine zentrale Herausforderung.

Details
Vorfall Wildtierkriminalität
Ursache Trophäenjagd, Vorurteile, Jagdkonflikte, wirtschaftliche Sorgen
Ort Künzelsau, Deutschland
Quellen