Rapsanbau boomt: Mehr Fläche, mehr Herausforderungen für die Landwirtschaft!

Baden-Württemberg, Deutschland - Im Frühjahr erblühen die Landschaften mit großen Feldern leuchtend gelber Rapsblüten. In Deutschland fällt besonders auf, dass die Anbaufläche für Raps in den letzten Jahren überdurchschnittlich gestiegen ist. Aktuell wurde Raps auf einer Fläche von rund 1,11 Millionen Hektar ausgesät, was einem Anstieg von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Raps bleibt eine der bedeutendsten Kulturen im deutschen Ackerbau und stellt eine wichtige Nektarquelle für Honigbienen in Mitteleuropa dar. Laut SWR belegen mehrere Bundesländer bemerkenswerte Zuwächse bei der Aussaatfläche, darunter Schleswig-Holstein mit +8,2 Prozent, Baden-Württemberg mit +7,5 Prozent und Niedersachsen mit +5,3 Prozent.

Während Raps in vielen Regionen boomt, hat Rheinland-Pfalz die kleinste Rapsanbaufläche in Deutschland. Rapsöl wird nicht nur in Ölmühlen zu Speiseöl oder Margarine verarbeitet, sondern kann auch als Biokraftstoff verwendet werden. Die Pressung der Rapssaat bringt zudem Nebenprodukte hervor, wie Rapsschrot und Rapskuchen, die als Tierfutter dienen können.

Herausforderungen durch Umweltfaktoren

Die Landwirtschaft steht jedoch vor zahlreichen Herausforderungen, die nicht ignoriert werden können. Ein größer werdendes Problem ist die Bedrohung durch den Klimawandel. Dieser hat direkte Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion. Insbesondere die steigenden Temperaturen, unregelmäßige Regenfälle und extreme Wetterereignisse führen zu veränderten Schädlingsmustern und Wasserknappheit, was die Erträge gefährdet. Zudem können Starkregenereignisse zu Staunässe führen, die dem Rapsanbau schaden können.

Eine Studie der Universität Würzburg aus dem Jahr 2011 stellte zudem fest, dass Hummeln in der Nähe von Rapsfeldern zwar mehr Kolonien gründen, jedoch andere Wildblumen ignorieren, wenn sie zu viel Rapsnektar sammeln. Dies wirft Fragen zur Biodiversität auf. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass große Rapsfelder oftmals als Monokulturen angelegt sind, was die Artenvielfalt gefährdet. Ein Lösungsansatz könnte die Schaffung von Blühstreifen zwischen Rapsfeldern sein, um die Biodiversität zu fördern.

Marktentwicklung und Empfehlungen

Die Preise für Raps-Rohöl unterliegen erheblichen Schwankungen, die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg beeinflusst werden. Zudem empfiehlt das baden-württembergische Umweltministerium, Raps nicht häufiger als alle vier Jahre auf demselben Feld anzubauen, um das Risiko von Fruchtfolgekrankheiten und Schädlingen zu reduzieren.

Die geschilderten Herausforderungen stehen im Kontext der globalen Auswirkungen des Klimawandels, die auch die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion beeinflussen. Laut SigmaEarth ist ein Wandel hin zu nachhaltigeren Praktiken unerlässlich, um klimaresistente Pflanzensorten zu fördern und die Emissionen zu senken. Landwirte stehen vor der Aufgabe, sich an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen, um die globale Ernährungssicherheit auch zukünftig gewährleisten zu können. Der Klimawandel gefährdet die Lebensmittelproduktion in einem Ausmaß, das dringendes Handeln erfordert.

Details
Vorfall Klimawandel
Ort Baden-Württemberg, Deutschland
Quellen