Sternenpapas im Rems-Murr-Kreis: Ein Ruf nach Gemeinschaft und Trost

Sternenpapas im Rems-Murr-Kreis: Ein Ruf nach Gemeinschaft und Trost

Schorndorf, Deutschland - In Köln tut sich etwas Wichtiges: Veronika Kaiser, eine engagierte Sternenmama, plant die Gründung einer Gruppe für Sternenpapas im Rems-Murr-Kreis. Indeed, nach dem Verlust ihres zweiten Kindes in der elften Woche ist sie nicht nur erfahren, sondern auch bereit, andere Väter in ähnlichen Situationen zu unterstützen. Ihre Initiative füllt eine große Lücke, denn die Resonanz auf ihren Vorschlag war bisher durchweg positiv und zeigt einen klaren Bedarf an derartigen Angeboten. Kaiser bringt ihr Kind in einer kleinen Geburt zur Welt und hat seither nach Möglichkeiten gesucht, ihrer Trauer Raum zu geben. Diese Suche führte sie zur Gründung des Gesprächskreises „Sternchenzauber“ für betroffene Frauen in Schorndorf, der mittlerweile im Familienzentrum Weinstadt-Beutelsbach stattfindet. Dabei hat sie auch eine zweite Gruppe für Frauen in der Folgeschwangerschaft ins Leben gerufen.

Aber warum ist ein solches Angebot für Sternenpapas so wichtig? Wie Kaiser betont, kamen bei Gesprächen mit betroffenen Vätern immer wieder Wünsche nach Austausch, Einblick in die Erfahrungen anderer Sternenfamilien und praktische Hilfe zur Sprache. Um ihre Bedürfnisse zu ermitteln, hat sie eine Online-Umfrage gestartet, die zeigt, dass die meisten Väter ihre Verlusterfahrungen noch lange nach dem Tod ihres Kindes beschäftigen. Der Link zur Umfrage lautet: Hier klicken.

Erfahrungen von Sterneneltern

Ein eindrucksvolles Beispiel für die emotionale Achterbahnfahrt, die Eltern nach einem Verlust durchleben, bietet das Interview mit Tobi, dem Sternenkind-Papa von Dominik, der nur fünf Tage nach seiner Geburt starb. Tobi beschreibt, wie hilflos er sich fühlte, als er mit seiner Frau Stefanie ins Krankenhaus fuhr, nach dem sie Blutungen hatte. Die Situation verdichtete sich, als Dominik auf die Neonatologie verlegt wurde und schließlich aufgrund einer Hirnblutung starb. Tobi erlebte die Geburt und die Tage danach als tiefgreifende Prüfung seiner emotionalen Stärke, die er letztendlich durch Offenheit und den Austausch mit anderen bewältigte. Besonders Erinnerungen und das Hören von Musik halfen ihm, seine Trauer zu verarbeiten, wie er in dem Interview feststellt.

Solche Erfahrungen sind nicht selten. Jedes Jahr verlieren tausende Frauen in Deutschland ungeborene Kinder – Schätzungen zufolge 8.000 bis 9.000 stille Geburten nach der 12. Schwangerschaftswoche. Dies verdeutlicht, wie weit verbreitet dieses Leid ist. Offizielle Statistiken sprechen von rund 3.400 Totgeburten ab der 24. Woche. Doch trotz dieser Statistiken wird das Thema oft verschwiegen, was für die Trauerbewältigung eine enorme Herausforderung darstellt. Unbewältigte Trauer kann nicht nur die seelische, sondern auch die körperliche Gesundheit beeinträchtigen, wie Expertinnen wie Kerstin Lammer bestätigen.

Austausch und Unterstützung

Veronika Kaisers Ansatz, eine Gruppe speziell für Väter ins Leben zu rufen, setzt an diesem Bedarf an. Bei dem Gedanken, dass viele Väter wie Tobi oft allein mit ihren Gefühlen dastehen, ist es wichtig, gemeinschaftliche Unterstützung zu bieten. „Offenes Reden über den Verlust“ und der Austausch mit anderen sei der Schlüssel zur Verarbeitung, wie zahlreiche Geschichten von Betroffenen belegen. Die Initiative, Sternenpapas Raum zur gemeinsamen Trauer zu geben, ist ein Schritt in die richtige Richtung – sowohl für die Männer als auch für die betroffenen Familien als Ganzes.

Abschließend bleibt zu sagen, dass die Trauer um ein Sternenkind viele Gesichter hat und diese Initiative von Veronika Kaiser dazu beitragen kann, das Thema aus der Tabuzone zu holen. Wer Fragen oder Interesse hat, sei eingeladen, sich unter info.sternchenzauber@gmail.com zu melden.

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OrtSchorndorf, Deutschland
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