Frittlingen im Fokus: Täuschend echter Fake-Blitzer sorgt für Aufregung!

Eine täuschend echte Blitzer-Attrappe in Tuttlingen bremst den Verkehr, löst rechtliche Fragen aus und begeistert Anwohner.
Eine täuschend echte Blitzer-Attrappe in Tuttlingen bremst den Verkehr, löst rechtliche Fragen aus und begeistert Anwohner. (Symbolbild/NAGW)

Frittlingen im Fokus: Täuschend echter Fake-Blitzer sorgt für Aufregung!

Frittlingen, Deutschland - In der Gemeinde Frittlingen, im Landkreis Tuttlingen, sorgt eine täuschend echt aussehende Blitzer-Attrappe für Aufsehen. Der Inhaber eines Stuckateur- und Malerbetriebs, Thilo Wenzler, hat sie vor etwa zwei Monaten auf seinem Firmengelände aufgestellt. Die Reaktionen der Anwohner sind durchweg positiv, da der Fake-Blitzer den Verkehr auf der Bahnhofstraße spürbar verlangsamt hat. Wie Schwäbische.de berichtet, waren es vor allem die rasenden Autofahrer, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h die Straße unsicher machten.

Der Attrappe, die aus einem einbetonierten Abwasserrohr gefertigt und mit einer originalgetreuen Farbgestaltung sowie einem Gurkenglas versehen ist, kommt eine interessante Rolle zu. Vor allem bei der medialen Berichterstattung, die DPA, SWR und die Bildzeitung anlockte, zeigt sich das große Interesse an dieser kreativen Lösung zur Verkehrsberuhigung. Überraschenderweise gab es jedoch auch einen negativen Aspekt: Ein Autofahrer hatte die Attrappe angezeigt, was Ermittlungen zur Folge hatte, die jedoch eingestellt wurden. Bürgermeister und Polizei baten Wenzler, den Blitzer vorübergehend zu verhüllen, bis die rechtliche Lage geklärt ist.

Verkehrssicherheit und Rechtliche Grauzonen

Für die Anwohner, darunter auch Fabian Wühr, ist die Attrappe eine willkommene Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Sie berichten von einer erhöhten Vorsicht der Autofahrer, die langsamer fahren, seit die Attrappe aufgestellt ist. Auch Wenzler hebt die positive Wirkung auf die Verkehrssicherheit hervor und hofft, dass die öffentliche Aufmerksamkeit auch seinem Betrieb zugutekommt. Wie Südkurier.de verdeutlicht, ist die rechtliche Situation jedoch eher undurchsichtig. Ein Polizeisprecher erklärte, dass das Aufstellen eines Fake Blitzers nicht per se strafbar sei, solange damit keine Gefährdung des Verkehrs einhergeht.

Die Zukunft der Attrappe bleibt ungewiss, denn das Ordnungsamt wird letztendlich entscheiden, wie mit dieser Angelegenheit verfahren wird. In anderen Teilen Baden-Württembergs, zum Beispiel in Blumberg, gibt es ähnliche Fälle von Fake-Blitzern, die seit Jahren ohne rechtliche Probleme existieren. Bürgermeister Markus Keller bezeichnete sie als „Kunstwerke“ und betonte die positive Wirkung auf die Verkehrsberuhigung. Doch wie der Artikel von Stuttgarter Nachrichten anmerkt, hängt die Legalität solcher Maßnahmen stark von der Ähnlichkeit zu echten Blitzern ab.

Fachanwalt Ralf Sakowski warnt, dass je ähnlicher eine Attrappe einem echten Blitzer ist, desto höher das Risiko rechtlicher Konsequenzen ist. Zudem sind die relevanten Paragraphen, wie Amtsanmaßung und Schaffung eines Verkehrshindernisses, potenzielle Stolpersteine für Betreiber solcher Attrappen. Daher wird empfohlen, die rechtliche Situation gründlich zu überprüfen, bevor eine solche Attrappe aufgestellt wird.

Für Wenzler bleibt zu hoffen, dass seine kreative Lösung der Verkehrssicherheit dient und gleichzeitig die dringend benötigte Aufmerksamkeit auf seinen Betrieb lenkt. Die Bahnhofstraße, ein häufig genutzter Umleitungsweg, könnte möglicherweise von weiteren Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung profitieren, insbesondere da frühere Versuche, offizielle Blitzer aufzustellen, gescheitert sind.

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OrtFrittlingen, Deutschland
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