Streit um Radsternfahrt: A96 bleibt vor Gericht gesperrt!

Königsplatz, 80333 München, Deutschland - Am kommenden Sonntag, dem 13. Mai 2025, plant der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) eine Radsternfahrt über die Autobahn A96, die derzeit wegen eines Rechtsstreits in der Schwebe ist. Der ADFC hat beim Verwaltungsgericht München einen Eilantrag eingereicht, um die Sperrung der Autobahn für die Veranstaltung durchzusetzen. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat die Nutzung der A96 jedoch abgelehnt, wobei als Gründe aktuelle Baustellen und die Zufahrtssituation angeführt wurden. Stattdessen schlug das KVR eine Route über die A95 vor, die der ADFC als Sicherheitsrisiko einstuft und daher ablehnt.

Die Radsternfahrt stellt einen zentralen Bestandteil der jährlichen Demonstration dar, mit bis zu 10.000 erwarteten Teilnehmern. Unter dem Motto „Einfach aufsteigen, sicher ankommen – Radinfrastruktur in Autobahn-Qualität“ wird die Veranstaltung stattfinden, ungeachtet des laufenden Rechtsstreits. Andreas Schön, Vorsitzender des Münchner ADFC, kritisierte die inoffizielle Routenvorschlag über die A95 als „Scheinangebot“, da diese enge Wendungen und Engstellen aufweist, die sich negativ auf die Sicherheit auswirken könnten. Der ADFC hat die Einwände der Behörden als „nicht stichhaltig genug“ verworfen und betont die Notwendigkeit eines besseren Radwegenetzes.

Verkehrsbehinderungen und Teilnehmerinformationen

Die Organisatoren informieren die Teilnehmer, sich kurzfristig online über die genauen Routen und Zeiten der Veranstaltung zu informieren. Geplant sind insgesamt elf Demozüge, die aus verschiedenen Richtungen, darunter Augsburg und Rosenheim, in die Münchner Innenstadt fahren. Eine Abschlusskundgebung ist am Nachmittag am Königsplatz geplant. Angesichts der hohen Teilnehmerzahl und der damit verbundenen Verkehrsbehinderungen in München und Umgebung ist mit erheblichen Einschränkungen für den Straßenverkehr zu rechnen.

Hintergrund zur Radverkehrssituation in Deutschland

Die A96-Fahrt findet vor dem Hintergrund einer stagnierenden Radverkehrssituation in Deutschland statt. Eine aktuelle Erhebung mit dem Titel „Mobilität in Deutschland 2023“ zeigt, dass der Radverkehrsanteil in Deutschland bei 11% stagniert, während im ländlichen Raum sogar ein Rückgang von 7% auf 6% zu beobachten ist. Diese Entwicklungen gefährden die Ziele des Nationalen Radverkehrsplans. Dr. Caroline Lodemann, Bundesgeschäftsführerin des ADFC, fordert daher mehr Investitionen in Radwegenetze.

Positiv ist jedoch, dass der Anteil der Haushalte mit Elektrofahrrädern in den letzten Jahren von 8% auf 21% gestiegen ist, was darauf hindeutet, dass das Interesse am Radfahren wächst. Damit einhergehend stiegen die täglichen Personenkilometer, die mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, von 112 auf 118 Millionen Kilometer. Dennoch bleibt die Unzufriedenheit mit der Radinfrastruktur in vielen Städten hoch.

In Anbetracht dieser Umstände fordert der ADFC einen Gesamtplan für ein deutschlandweites Radnetz sowie eine dauerhafte Bereitstellung der sogenannten „Fahrradmilliarde“. Die Notwendigkeit eines Bund-Länder-Vertrags zur Förderung des Radverkehrs in allen Regionen wird dabei immer dringlicher.

Viele hoffen, dass die Radsternfahrt nicht nur ein Zeichen für ein besseres Radwegenetz setzen kann, sondern auch eine breite Öffentlichkeit für die Anliegen der Radfahrer mobilisiert.

Für weitere Informationen zur geplanten Radsternfahrt lesen Sie die Berichte von t-online und Abendzeitung, sowie zum Thema Radverkehr die Studie vom ADFC.

Details
Vorfall Rechtsstreit
Ursache Sperrung der Autobahn, Baustellen, Zufahrtssituationen
Ort Königsplatz, 80333 München, Deutschland
Quellen