Prozess gegen Bahar S.: Brandanschläge und ein verzweifelter Protest!

Im Prozess gegen die Aktivistin Bahar S. wird ihr ein Brandanschlag auf die iranische Botschaft vorgeworfen. Demonstrationen und Sicherheitslage in Berlin erläutert.
Im Prozess gegen die Aktivistin Bahar S. wird ihr ein Brandanschlag auf die iranische Botschaft vorgeworfen. Demonstrationen und Sicherheitslage in Berlin erläutert. (Symbolbild/NAG Archiv)

Steglitz-Zehlendorf, Berlin, Deutschland - Am Kriminalgericht Moabit in Berlin stand die 43-jährige Aktivistin Bahar S. vor Gericht. Unter den Zuschauern befanden sich zahlreiche junge Frauen in Kuffiyahs, die ihre Unterstützung für die Angeklagte zeigten. Bahar S. sitzt in einer Sicherungsbox und ist angeklagt, Brandanschläge auf die iranische Botschaft sowie zwei Polizeifahrzeuge verübt zu haben. Laut der Anklage soll sie Benzin am Tor der Botschaft in Steglitz-Zehlendorf ausgekippt haben, während Objektschützer der Berliner Polizei Schlimmeres verhinderten. Bei einer propalästinensischen Demonstration auf dem Pariser Platz soll sie zudem eine brennbare Flüssigkeit am Heck eines Polizeifahrzeugs entzündet haben und ein mit einem Davidstern wütendes Hakenkreuz auf Gebäude gesprüht haben. Die Berliner Zeitung berichtet, dass die Vorwürfe eine erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Direkt nach der Anklageverlesung verlas der Anwalt eine Erklärung von Bahar S., in der sie Israel beschuldigt, seit mehr als 15 Monaten einen Völkermord an Gaza zu begehen. Sie beruft sich auf internationale Organisationen wie Amnesty International und die WHO und klagt Deutschland an, die Unterstützung des Krieges von Israel gegen Gaza zu rechtfertigen. Ihre Aktionen bezeichnet sie als rein symbolisch und beteuert, dass sie diese nicht wiederholen möchte.

Erhöhte Sicherheitslage in Berlin

Während der Prozess von Bahar S. Schlagzeilen macht, hat die Polizei in Berlin die Gefährdungslage für jüdische und israelische Einrichtungen neu bewertet. In der Hauptstadt befinden sich derzeit über 160 Objekte unter rund um die Uhr bewachender Sicherheit, erklärte Polizeisprecherin Beate Ostertag. In diesem Kontext wurde bekannt, dass die Sicherheit für die israelische Botschaft auf ein „maximal hohes Level“ angehoben wurde. Diese Maßnahmen wurden insbesondere nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 verschärft.

Zusätzlich wurde in den letzten Tagen ein Mann aus Libyen, Omar A., in Bernau bei Berlin festgenommen. Er plante angeblich seit Oktober 2024 einen Anschlag auf die israelische Botschaft. Medienberichten zufolge wird ihm vorgeworfen, ein Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu sein. Laut der Bundesanwaltschaft wollte er einen öffentlichkeitswirksamen Anschlag mit Schusswaffen verüben. Solche Vorfälle haben die Polizei veranlasst, ihre Sicherheitsvorkehrungen ständig zu überprüfen und anzupassen. Der Tagesspiegel berichtet, dass Maßnahmen teils hochgefahren wurden, um auf die sich verändernde Sicherheitslage angemessen zu reagieren.

Die Kombination aus der Anklage gegen Bahar S. und der erhöhten Sicherheitslage in Berlin verdeutlicht die Spannungen, die in der aktuellen politischen Situation bestehen. Der Prozess wird fortgesetzt und zieht weiterhin großes öffentliches Interesse auf sich.

Details
Ort Steglitz-Zehlendorf, Berlin, Deutschland
Quellen