Aggressiver Drogenkurier rast durch Knöbling und verursacht Unfall!

Ein Drogenkurier verursachte in Cham einen Unfall. Polizei stellt Konsum fest. Ermittlungen wegen Gefährdung des Straßenverkehrs laufen.
Ein Drogenkurier verursachte in Cham einen Unfall. Polizei stellt Konsum fest. Ermittlungen wegen Gefährdung des Straßenverkehrs laufen. (Symbolbild/NAGW)

Aggressiver Drogenkurier rast durch Knöbling und verursacht Unfall!

Knöbling, Deutschland - Ein kurzes Anspringen der Motoren konnte in der Ruhe von Knöbling bei Schorndorf nicht unbemerkt bleiben. Am Dienstagnachmittag wurde ein 30-jähriger Kurierfahrer von der Polizei gestoppt, nachdem ein Verkehrsteilnehmer ihn gemeldet hatte. Der Kleintransporter war in auffällig waghalsiger Manier in Schlangenlinien unterwegs und geriet mehrfach auf die Gegenfahrbahn. Schließlich kam es zu einem Kontakt, als der Transporter den Außenspiegel eines entgegenkommenden Fahrzeugs streifte. Dies war der Anlass für die alarmierten Beamten der Polizeiinspektion Roding, die den Fahrer umgehend kontrollierten und Anzeichen von Drogenkonsum feststellten. Ein freiwilliger Alkoholtest verlief negativ, doch ein Drogentest offenbarte Spuren von Cannabis und Amphetamin. Der aggressive Kurier verhielt sich gegenüber den Polizisten aufbrausend, sodass er letztlich gefesselt werden musste. Trotz einer Durchsuchung des Fahrzeugs, bei der ein Rauschgiftspürhund eingesetzt wurde, konnten keine weiteren Drogen entdeckt werden. Der Fahrer wurde zur Blutentnahme mitgenommen, während gegen ihn wegen Gefährdung des Straßenverkehrs unter Drogeneinfluss und Unfallflucht ermittelt wurde. Die Polizei stellte zudem den Fahrzeugschlüssel sicher und untersagte die Weiterfahrt.

Drogen am Steuer: Ein wachsendes Problem

Verkehrsunfälle unter Alkohol- oder Drogeneinfluss sind nicht nur in Bayern weit verbreitet, sondern gehören zu den Hauptunfallursachen. Laut der Verkehrswacht Bayern gab es 2020 in dem Bundesland 4.463 Unfälle, die durch Alkoholbeeinflussung verursacht wurden, sowie 560 Unfälle unter Drogeneinfluss. Dazu kommt die hohe Dunkelziffer an nicht gemeldeten Fahrten unter diesen Einflüssen, was die Situation noch besorgniserregender macht. Fachleute betonen, dass insbesondere junge Fahrer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren verstärkt von diesen Risiken betroffen sind. Seit 1985 wird die „Ostbayerische Verkehrssicherheitsaktion“ ins Leben gerufen, um Aufklärung und Prävention zu fördern. Hierbei stehen insbesondere Schulen im Fokus, um das Bewusstsein über die Gefahren von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr zu schärfen.

Eine weitere Brisanz kommt durch alltägliche Ablenkungen im Straßenverkehr. Trafen in der Vergangenheit nur Alkohol und Drogen auf die Aufmerksamkeit der Polizei, so hat sich heute das Bild verändert. Eine Umfrage zeigt, dass über die Hälfte der Autofahrer in brenzlige Situationen geriet, weil sie abgelenkt waren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Nutzung von Handys, die jedoch nur ein Teil des Problems darstellt. Ablenkungen können auch durch Beifahrer, laute Musik oder alltägliche Aktionen wie Essen und Trinken entstehen.

Steigende Zahlen und neue Herausforderungen

Die Anzahl der entdeckten Drogenfahrten in Deutschland ist seit 2000 stark angestiegen. Während 2004 noch 24.700 Drogenfahrten registriert wurden, waren es 2021 bereits rund 36.882. Dies ist dem Anstieg der Fahrerlaubnisentziehungen aufgrund „anderer berauschender Mittel“ geschuldet. Verbesserungen in der Polizeiarbeit und der Gesetzgebung haben hierbei einen Beitrag geleistet. Ein Beispiel ist die Einführung von Grenzwerten für Drogen im Straßenverkehr, die die Polizei dazu berechtigen, Drogenfahrten strenger zu ahnden.

Der Dunkelziffer an unentdeckten Drogenfahrten wird ein hoher Stellenwert beigemessen. Eine Umfrage unter Gymnasiasten und Diskothekenbesuchern zeigt, dass 29 % der Befragten angaben, selten bis sehr häufig unter Drogeneinfluss zu fahren. Bei 27 % der Befragten wurde berichtet, dass bei Polizeikontrollen der Drogenkonsum nicht festgestellt wurde. Diese Entwicklungen machen deutlich, dass der Drogenkonsum im Verkehr eine ernsthafte Herausforderung darstellt und intensive Aufklärungsarbeit erfordert.

Verstärkt werden im Rahmen der Aufklärungsmaßnahmen auch rauschgiftpräventive Programme angeboten, die nicht nur über den Gefahrenkatalog aufklären, sondern auch erlebnisorientierte Veranstaltungen beinhalten, um den jungen Erwachsenen die Folgen ihres Handelns näherzubringen. Letztlich bleibt festzuhalten, dass der Kampf gegen Drogenkonsum im Straßenverkehr mehr denn je in der Verantwortung aller Verkehrsteilnehmer liegt. Die Verkehrswacht Bayern engagiert sich hier schon seit vielen Jahren und arbeitet kontinuierlich an Verbesserungen.

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OrtKnöbling, Deutschland
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