Indien und Pakistan: Handelskrieg bringt Milliarden-Deals im Verborgenen!

Pahalgam, Indien - Am 22. April 2025 wurde Indien von einem verheerenden Terroranschlag in Pahalgam erschüttert, bei dem mindestens 26 Menschen ums Leben kamen. In Reaktion darauf setzten die indischen Behörden drastische Maßnahmen gegen Pakistan in Kraft. Diese umfassten die Schließung aller Landgrenzen, einschließlich des Attari-Wagah-Übergangs, sowie die Aussetzung des Indus-Wasserabkommens von 1960 und die Stornierung bestehender pakistanischer Visa. Pakistan reagierte umgehend und stellte den gesamten Handel mit Indien, einschließlich des indirekten Handels über Drittländer, ein. Beide Länder hielten sich an ihre jeweiligen Reaktionen auf die eskalierende Situation, die seit dem wirksam gewordenen Handelsstopp im Jahr 2019 von politischer Fragilität geprägt ist.

Indien beschuldigte Pakistan, im Anschlag verwickelt zu sein, was von Pakistan vehement zurückgewiesen wurde. In einem weiteren Schritt zum Abbruch diplomatischer Beziehungen kündigte Pakistan an, eine neutrale Untersuchung des Vorfalls zu fordern und den Handel über Drittländer, wie Dubai und Singapur, ebenfalls zu stoppen. Laut Al Jazeera schätzen Experten, dass der inoffizielle Handel zwischen den beiden Nationen etwa 10 Milliarden USD pro Jahr ausmacht, wobei Waren häufig über Umwege in Drittländer geschmuggelt werden.

Der Zustand des Handels

Der offizielle Handel zwischen Indien und Pakistan leide unter massiven Einbrüchen. Am Beispiel der bilateralen Handelszahlen von 2,41 Milliarden USD im Finanzjahr 2017-2018, fiel dieser Wert bis 2024 auf lediglich 1,2 Milliarden USD. Der Ungleichgewicht scheint groß: Indiens Exporte nach Pakistan lagen von April 2024 bis Januar 2025 bei 447,7 Millionen USD, während Pakistan nur etwa 420.000 USD exportierte. Zu den Hauptexportgütern Indiens gehören Pharmazeutika, Erdöl, Kunststoffe und Gewürze. Auf der anderen Seite exportierte Pakistan vorwiegend Kupfer, Glaswaren, Chemikalien und Früchte.

Trotz des offiziellen Handelsstopps zeigt sich die Resilienz eines inoffiziellen Handels, der durch die Nachfrage nach indischen Produkten in Pakistan weiterhin bestehen bleibt. Economic Times hebt hervor, dass die Zollbehörden in Pakistan mit der Herausforderung konfrontiert sind, den Ursprung von Waren zu identifizieren, die über Drittländer eingeführt werden.

Geopolitische Dimensionen

Der Handelskonflikt zwischen Indien und Pakistan hat eine lange Geschichte, angestoßen durch militärische Auseinandersetzungen, insbesondere nach den Kriegen von 1965 und 1971. Besonders nach dem Selbstmordanschlag in Pulwama 2019 hob Indien den Status der „bevorzugten Nation“ für Pakistan auf und führte drastische Zollmaßnahmen in Form einer 200%igen Erhöhung auf alle Importe aus Pakistan ein. Diese zollpolitischen Spannungen trugen dazu bei, dass der bilaterale Handel auf ein Minimum reduziert wurde.

Trotz der politischen Rhetorik und der Handelsstopps haben sich inoffizielle Handelsnetzwerke, vor allem in Dubai, als unverändert dynamisch erwiesen. Durch zollfreie Zonen und geschäftsfreundliche Bedingungen bleibt Dubai ein bedeutender Knotenpunkt für den Handel zwischen Indien und Pakistan. Während Pakistan ankündigte, auch den indirekten Handel über Drittländer zu stoppen, führt der Bedarf und die Vorliebe für indische Produkte dazu, dass solche Maßnahmen möglicherweise mehr symbolischer als praktischer Natur sind, wie die Economic Times feststellt.

Details
Vorfall Terrorismus
Ort Pahalgam, Indien
Verletzte 26
Quellen