Kirschenernte in Franken: Trockenheit gefährdet genussvolle Ernte!

Kirschenernte in Franken: Trockenheit gefährdet genussvolle Ernte!

Forchheim, Deutschland - Aktuell läuft die Kirschernte in Franken auf Hochtouren. Die Obstbauern in der Region nutzen die frühen Morgenstunden oder die späten Abendstunden, um die saftigen Früchte zu ernten. Dank warmer Temperaturen reifen die Kirschen zügig, sodass die Ernte in vollem Gange ist. Dennoch belasten die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen sowohl die Bäume als auch die rund 800 Erntekräfte, die durch ihre Handarbeit zur Ernte beitragen. Und während die Preise für Kirschen stabil sind und besser als im Vorjahr ausfallen, steht in den Obstgärten dennoch eine Herausforderung: Die Erntemenge weist viele kleine Früchte auf, die im Einzelhandel nicht erwünscht sind. Gängige Größe, um im Supermarkt verkauft zu werden, ist mindestens 26 mm Durchmesser. Viele der kleineren Kirschen landen daher in der Marmeladeproduktion.

Ein bewährtes Vermarktungssystem stellt sicher, dass die frischen Kirschen überwiegend in den Supermärkten landen. Straßenverkaufsstände in der Region bieten ebenfalls die köstlichen Früchte an. Laut dem Marktspiegel erwartet das Landesamt für Statistik in Bayern einen Ertrag von 3.230 Tonnen, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den 1.530 Tonnen des Vorjahres bedeutet. Schwankungen in der Kirschernte sind dabei nicht neu – wetterabhängige Anbaubedingungen führen oft zu starken Abweichungen.

Wetterbedingungen und Herausforderungen

Die Trockenheit hat die fränkischen Kirschbauern besonders schwer getroffen. In den vergangenen Wochen fiel kaum Niederschlag, was nicht nur die Kirschernte belastet, sondern auch die jungen Bäume in Gefahr bringt. Jonas Maußner, der Chef des Obst-Informationszentrums Fränkische Schweiz, hebt hervor, wie wichtig Wasser für das Wachstum der Kirschen ist. Viele Landwirte sind darum schwer damit beschäftigt, ihre Bäume zu bewässern. Bleibt der Regen aus, können die Bäume möglicherweise ihre Früchte abwerfen.

Es gab in diesem Jahr erfreulicherweise kaum Frostschäden, und auch Schädlingsbefall blieb aus. Dennoch ist die Sorge um die Bewässerung ein ständiger Begleiter. Der Einsatz von Tropfschläuchen und computergesteuerten Bewässerungssystemen, die aus gespeichertem Regenwasser gespeist werden, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Um für zukünftige Trockenperioden gewappnet zu sein, sollte die Speicherung von Wasser im Winter eine verstärkte Rolle einnehmen. Das Obst-Informationszentrum bietet hierfür wertvolle Expertise an.

Markt und Wettbewerb

Aber wie sieht die Lage auf dem Markt aus? Die Preise für fränkische Kirschen sind momentan noch nicht belastbar einzuschätzen, da sie stark von der internationalen Marktlage abhängen. Neben den regionalen Erzeugnissen gibt es Konkurrenz durch Importe aus der Türkei und Griechenland, die die Preise unter Druck setzen können. Gerade in der Türkei steht eine Vollernte an, was auf dem europäischen Markt zu einem Preisverfall führen könnte.

Franken ist mit rund 250.000 Kirschbäumen auf 25 Quadratkilometern eines der größten Kirschanbaugebiete in Europa. Während der Kirschanbau erfolgversprechend ist, sind die Produzenten gefordert, die Weichen für eine nachhaltige und resistente Landwirtschaft zu stellen. Der Statista zufolge ist der Kirschanbau in Europa von diversen Faktoren abhängig, und die Anbaufläche schwankt je nach Witterungsbedingungen beträchtlich.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass die fränkischen Kirschbauern trotz aller Herausforderungen mit einem guten Ertrag aus der Saison herausgehen können. Die Verbraucher sind aufgerufen, regionale Produkte zu unterstützen, um die heimische Landwirtschaft zu stärken.

Details
OrtForchheim, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)