Sankt Peter ohne Krone: Münchner Kirchenzeremonie nach Papsttod
Stadtpfarrkirche Sankt Peter, 80331 München, Deutschland - In der Stadtpfarrkirche Sankt Peter in München hat die Figur des Heiligen Petrus keine Papstkrone, auch bekannt als Tiara, mehr. Diese wurde im Rahmen eines besonderen Rituals abgenommen, nachdem Papst Franziskus am Ostermontag im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Laut einem Sprecher des Erzbistums München und Freising wird dieses Ritual immer durchgeführt, wenn ein Papst stirbt.
Stadtpfarrer Daniel Lerch stellte die Tiara in einer feierlichen Prozession vor einem Bild des verstorbenen Papstes ab. Die Rückkehr der Tiara erfolgt erst, nachdem die Kardinäle in Rom einen Nachfolger für Franziskus gewählt und das „Habemus papam“ proklamiert haben. In der Woche nach dem Tod von Papst Franziskus fanden zahlreiche Gottesdienste zu seinem Gedenken statt, während die Glocken mehrmals für ihn läuteten. Gläubige besuchten Gedenkorte, in vielen Kirchen wurden Bilder des Papstes aufgestellt, um an sein Wirken zu erinnern.
Ein Gottesdienst für den Verstorbenen
Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, feierte einen besonderen Gottesdienst im Münchner Dom, um dem verstorbenen Papst die letzte Ehre zu erweisen. Am Ostersonntag hatte Franziskus noch den Segen Urbi et Orbi vor Zehntausenden Gläubigen erteilt, dabei jedoch bereits sehr geschwächt gewirkt. Der Apostel Petrus, der als das früheste Oberhaupt der christlichen Kirche gilt, ist somit in besonderer Weise mit dem Papsttums verknüpft.
Die spätgotische Petrusfigur in der Kirche, geschaffen von dem Münchner Bildhauer Erasmus Grasser, ist das einzige Element aus dem früheren gotischen Altar, das in den Barockaltar übernommen wurde, der zwischen 1730 und 1734 entstand.
Herausforderungen für die katholische Kirche
Im Kontext des Papsttums und der aktuellen Situation äußerte Kardinal Marx seine Überraschung über die schnelle Antwort von Papst Franziskus auf sein Rücktrittsgesuch, das der Papst abgelehnt hat. Trotz seiner Ablehnung akzeptiert Marx die Entscheidung in Gehorsam und betont die Notwendigkeit, nicht zur Tagesordnung überzugehen. Er empfindet die Antwort des Papstes als große Herausforderung und sieht es als seine Pflicht, neue Wege zu finden, um zur Erneuerung der Kirche im Erzbistum beizutragen, insbesondere im Umgang mit der Geschichte des Missbrauchs.
Marx hebt hervor, dass es wichtig sei, die Perspektive der Betroffenen stärker in den Fokus zu rücken. Dies spiegelt eine der zentralen Herausforderungen wider, mit denen die katholische Kirche im modernen Kontext konfrontiert ist. Die Institution des Papsttums, deren Geschichte bis in die Spätantike zurückreicht, hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Wandlungen durchlaufen. Mit dem Begriffsverständnis des Papsttums, das in der Tradition der stadtrömischen Kirche wurzelt, stehen die Päpste in der Nachfolge des Apostels Simon Petrus.
Die aktuelle Phase des Papsttums wird nicht nur von innerkirchlichen Angelegenheiten, sondern auch von der Notwendigkeit geprägt, die institutionelle Position in einer sich wandelnden Welt zu stärken.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Stadtpfarrkirche Sankt Peter, 80331 München, Deutschland |
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