Erste Gespräche zwischen Ukraine und Russland in Istanbul: Versöhnung in Sicht?

Gespräche zwischen Ukraine und Russland in Istanbul abgeschlossen; erste direkte Verhandlungen seit Kriegsbeginn, mit Herausforderungen.
Gespräche zwischen Ukraine und Russland in Istanbul abgeschlossen; erste direkte Verhandlungen seit Kriegsbeginn, mit Herausforderungen. (Symbolbild/NAG)

Istanbul, Türkei - Am 16. Mai 2025 wurden die Gespräche zwischen einer ukrainischen und einer russischen Delegation in Istanbul abgeschlossen, die als das erste direkte Treffen seit Ausbruch des Krieges gelten. Laut dem türkischen Außenministerium gab es jedoch keine Informationen über den genauen Inhalt der Gespräche. Eine ukrainische diplomatische Quelle äußerte sich skeptisch und berichtete von unrealistischen Forderungen seitens Russlands. Insbesondere fordert Russland den Abzug ukrainischer Truppen von als russisch deklariertem Territorium, um einen Waffenstillstand zu erzielen.

Die Bedeutung des Treffens wurde auch durch das Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und anderen europäischen Staatsführern unterstrichen. Nach Berichten informierte Kanzler Friedrich Merz Trump über den Fortschritt der Gespräche. Die europäische Seite betonte dabei die Notwendigkeit, den Sanktionsdruck auf Russland aufrechtzuerhalten. Merz kündigte zudem an, dass Europäer und Amerikaner in der Ukraine-Politik gut koordiniert handeln werden.

Verhandlungsfortschritt und Herausforderungen

Russland zeigte sich zufrieden mit den ersten direkten Gesprächen nach über drei Jahren. Der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski erklärte, dass die ukrainische Seite ein direktes Gespräch zwischen Selenskyj und Kreml-Chef Wladimir Putin gefordert habe. Trotz der positiven Grundstimmung hinsichtlich der Gespräche gab es keine Annäherungen zu einer möglichen Waffenruhe, die zentraler Punkt der Verhandlungen war. Währenddessen wurde ein massiver Gefangenenaustausch von jeweils 1.000 Kriegsgefangenen in den nächsten Tagen vereinbart, was von Medinski und dem ukrainischen Verhandlungsführer Rustem Umerow bestätigt wurde.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Gespräche zwischen Russland und der Ukraine sich primär auf humanitäre Fragen konzentrieren, während grundlegende Differenzen über Sicherheitsgarantien und territorialen Ansprüchen weiterhin bestehen bleiben. Laut ZDF bestehen russische Forderungen darauf, dass Kiew Gebiete abtritt und eine Kapitulation akzeptiert, was von der ukrainischen Seite als inakzeptabel abgelehnt wird.

Der Weg nach vorne

Die Verhandlungen aus dem Jahr 2022 gelten als gescheitert, teilweise auch wegen des mangelnden Vertrauens der Ukraine in die Ernsthaftigkeit Russlands. Politische Verhandlungen von Wladimir Putin sind oft an Bedingungen geknüpft, die für die Ukraine unannehmlich waren. Während der Krieg weiterhin andauert, wirft Selenskyj Trump vor, russische Propaganda zu übernehmen, was die bereits angespannten Beziehungen zusätzlich belastet. Die Situation bleibt kritisch, denn während Russland seine Angriffe fortsetzt, gibt Putin vor, offen für diplomatische Verhandlungen zu sein.

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Ort Istanbul, Türkei
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