Ismaik verkauft Anteile: TSV 1860 München braucht frischen Wind!

München, Deutschland - Hasan Ismaik plant den Verkauf seiner Anteile am TSV 1860 München, um fortan ausschließlich als Fan des Vereins aufzutreten. Dies berichtet die PNP. Ismaik, der seit 14 Jahren als Investor und Anteilseigner des Clubs aktiv ist, hat in dieser Zeit zahlreiche Konflikte mit der Vereinsführung erlebt. Der Jordanier äußerte, dass der Club jemand Neues benötigt und seine Anwesenheit nicht zur Weiterentwicklung beiträgt.

Er fordert für den Verkauf seiner Anteile zwischen 200 und 300 Millionen Euro. Ismaik ist sich seiner eigenen Fehler bewusst und gesteht ein, dass es an seinem Verständnis der Clubkultur und an der 50+1-Regel gescheitert ist. Diese Regel, die privatwirtschaftlichen Investoren keine Stimmenmehrheit gewährleisten soll, hat in den letzten Jahren immer wieder zu Spannungen geführt. Die Wikipedia beschreibt, dass die 50+1-Regel die Kontrolle über die Vereinsentscheidungen sichern soll, um die sportlichen Interessen der Vereine zu wahren.

Ein stürmischer Verlauf

Der Einstieg von Ismaik im Jahr 2011, als er den TSV 1860 vor der Insolvenz rettete und 18 Millionen Euro investierte, sollte eine Rückkehr in die Fußball-Bundesliga ermöglichen. Doch der Club erlebte eine Abwärtsspirale. Unter seiner Beteiligung kam es zu Konflikten mit sechs verschiedenen Präsidenten, was die interne Stabilität erheblich belastete. Ismaik kritisierte regelmäßig die Vereinsführung, das Management, Trainer und Spieler und wies auf eine Spaltung innerhalb der Anhängerschaft hin.

Anhaltende Streitigkeiten und Vorwürfe haben den Verein stark geprägt. Nach dem sportlichen Abstieg in die Regionalliga im Jahr 2017 erhielt der TSV 1860 keine Lizenz für die 3. Liga. Nichtsdestotrotz, Ismaik träumt von einer Rückkehr des Vereins in die Bundesliga und hofft auf ein Derby gegen den Lokalrivalen Bayern München. Trotz seiner finanziellen Mittel blieb der erhoffte sportliche Erfolg aus, und die Spannungen zwischen ihm und der Vereinsführung verschärften sich weiter.

Das Ende eines Missverständnisses?

Im Jahr 2022 zeigte Hasan Ismaik Ambitionen, die Clubführung zu beeinflussen, indem er ein Angebot in Höhe von 100 Millionen Euro einbrachte und mit Personenschützern zur Mitgliederversammlung erschien. Diese Versuche scheiterten, was ihn letztendlich dazu brachte zu erkennen, dass eine gemeinsame Basis mit dem Verein nicht mehr erreichbar ist. Daher plant Ismaik nun, sich als Fan von den Konflikten zu distanzieren.

Die vergangene Zeit war geprägt von einem ständigen Machtkampf zwischen Ismaik und dem Präsidenten Robert Reisinger. Ismaik sah sich als Opfer von Verschwörungen und machte die Vereinsführung für den Zwangsabstieg und die finanzielle Misere des Klubs verantwortlich. Dennoch sieht Ismaik jetzt seinen Rückzug als notwendigen Schritt an, um dem Club eine neue Zukunft zu ermöglichen und ihm die Chance auf sportliche Erfolge zu geben.

Die anhaltenden Probleme des TSV 1860 München sind nicht nur auf interne Konflikte zurückzuführen. Vielmehr stellen auch gesamtgesellschaftliche Aspekte und die Kommerzialisierung im deutschen Profifußball eine Herausforderung dar. Fangruppen setzen sich gegen eine Aufweichung der 50+1-Regel zur Wehr, während die Diskussion um die Zukunft des Vereins weitergeht. Parallel dazu wird das Thema durch die BR intensiv beleuchtet, das die Chronik dieser misslungenen Partnerschaft zusammenfasst.

Details
Vorfall Insolvenz
Ort München, Deutschland
Quellen