Kongos Präsident Tshisekedi: Goma eingenommen – Widerstand jetzt!

Präsident Tshisekedi ruft die Kongolesen zum Widerstand gegen M23-Rebellen auf, während Goma in Konflikt versinkt.
Präsident Tshisekedi ruft die Kongolesen zum Widerstand gegen M23-Rebellen auf, während Goma in Konflikt versinkt. (Symbolbild/NAG)

Goma, Demokratische Republik Kongo - In der Demokratischen Republik Kongo (DRC) zieht der Konflikt im Osten des Landes immer weiter an Intensität zu. Präsident Félix Tshisekedi hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, in den Widerstand gegen die M23-Miliz zu treten, die am Montag die Kontrolle über die Hafenstadt Goma übernahm. In einer Rede betonte er, dass die Verteidigung der Heimat heilig sei und bezeichnete die Einnahme von Goma als „Beleidigung unserer Geschichte“ berichtet die BNN.

Tshisekedi versprach eine energische Reaktion gegen die M23 und forderte junge Kongolesen auf, der Armee beizutreten. Obwohl er zuvor am Weltwirtschaftsforum in Davos geschwiegen hatte, sprach er nun die Lehren an, die aus den Kämpfen in Goma zu ziehen sind. Die Stadt, die mit etwa 1 Million Einwohnern eine strategisch wichtige Lage an der Grenze zu Ruanda einnimmt, wird von der M23 kontrolliert, die von Ruanda unterstützt wird. Diese militärische Überlegenheit hat auch zur Entwaffnung kongolesischer Soldaten geführt, wobei über 1.200 von ihnen sich ergeben haben und nun im UN-Stützpunkt am Flughafen Goma untergebracht sind, wie die WSWS berichtet.

Humanitäre Krise und internationale Reaktionen

Die humanitäre Lage in Goma ist verheerend. Zehntausende Menschen fliehen aus der Stadt, wo die Krankenhäuser mit Verletzten überlastet sind und die Straßen von Leichen gesäumt sind. Das Rote Kreuz warnt vor der Ausbreitung von Krankheiten wie dem Ebola-Virus wegen der Unruhen in der Region. Laut UN-Angaben sind rund 15.000 Blauhelmsoldaten im Kongo stationiert, um die Zivilbevölkerung zu schützen, während der Osten des Landes, insbesondere die Provinz Nord-Kivu, reich an Bodenschätzen ist, darunter Coltan und Gold stellt die Zeit fest.

Der Druck auf die internationale Gemeinschaft steigt, die Lage in der DRC zu adressieren. Bei einem virtuellen Gipfel der ostafrikanischen Staatengemeinschaft (EAC) wurde eine sofortige Feuerpause und eine friedliche Lösung des Konflikts gefordert. Die kongolesische Regierung wurde dabei aufgefordert, sich direkt mit allen Konfliktparteien, einschließlich der M23, auseinanderzusetzen. Präsident Tshisekedi nahm nicht am Gipfel teil, während der ruandische Präsident Paul Kagame anwesend war, was weitere Spannungen schürte.

Politische Spannungen und historische Wurzeln

Tshisekedi erneuerte die Vorwürfe gegen Ruanda, die Unterstützung für die M23 zu leisten, und bezeichnete die Kämpfer als „Marionetten von Kigali“. Ruanda bestreitet jedoch jegliche Unterstützung und rechtfertigt seine militärischen Aktivitäten mit dem Schutz der kongolesischen Tutsis vor der Demokratischen Befreiungsfront Ruandas (FDLR). Dies alles findet vor dem Hintergrund einer bereits angespannten politischen Situation statt, die historische Wurzeln hat, die bis zum Genozid an der Tutsi-Minderheit in Ruanda 1994 zurückreichen, und dem dritten Kongokrieg ab 2006 konstatiert die WSWS.

Analysen zeigen, dass Ruanda möglicherweise nicht nur die FDLR bekämpfen will, sondern auch territorial expandieren und sich mineralreiche Regionen aneignen möchte. Dies könnte in einen umfassenderen Krieg münden, wenn die internationalen Spannungen zunehmen und die geopolitischen Interessen an den Ressourcen der DRC immer höher werden. Der Konflikt wird als ein Machtspiel zwischen imperialistischen Kräften wahrgenommen, die um den Einfluss in Afrika konkurrieren und die Zeit berichtet.

Die DRC wird als entscheidend für die zukünftige Weltwirtschaft angesehen, insbesondere wegen ihrer reichen Rohstoffvorkommen. Die internationale Gemeinschaft steht unter Druck, aktiv zu werden, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern und einen weiteren Kongokrieg zu vermeiden, der bereits Millionen von Menschenleben gekostet hat.

Details
Ort Goma, Demokratische Republik Kongo
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