UN-Hubschrauber unter Beschuss: Toter und Verletzte im Südsudan!

Nasir, Südsudan - Im Südsudan ereignete sich am 7. März 2025 ein schwerwiegender Vorfall, bei dem ein UN-Hubschrauber während einer rettenden Evakuierungsmission beschossen wurde. Der Angriff hatte fatale Folgen: Ein Besatzungsmitglied wurde getötet und zwei weitere Mitglieder der Crew erlitten schwere Verletzungen. Auch unter den südsudanesischen Streitkräften, namentlich der South Sudan People’s Defence Forces (SSPDF), kam es zu Opfern, darunter mehrere getötete Soldaten sowie ein verletzter General. Dieser Vorfall hat die ohnehin angespannten Sicherheitsverhältnisse in der Region weiter verschärft.
Die UN-Mission im Südsudan, Unmiss, führte die Evakuierung aus der umkämpften Stadt Nasir durch. Nicholas Haysom, der Leiter der Mission, bezeichnete den Vorfall als mögliches Kriegsverbrechen. Die UN hatte den Blauhelmen sicherer Geleit von allen Konfliktparteien zugesichert, jedoch blieb dies offenbar ohne Wirkung. Hintergrund des Angriffs sind jüngste Eskalationen in der Region, insbesondere nach der Verhaftung hochrangiger Offiziere und des Erdölministers Puot Kang Chol, die alle Verbindungen zum Ersten Vizepräsidenten Riek Machar haben. Machars Partei, die SPLM-IO, wird von der Regierung beschuldigt, den Konflikt anzuheizen.
Politische Spannungen und Sicherheitslage
Der Südsudan, der 2011 seine Unabhängigkeit erlangte, kämpft weiterhin mit schweren inneren Konflikten. Die seit Jahren andauernden Spannungen zwischen der Regierung des Präsidenten Salva Kiir Mayardit und der Nuer-Miliz führen zu anhaltenden Kämpfen in und um Nasir. Diese Rechtfertigungen für militärische Aktionen sind jedoch oft politisch motiviert und führen zu zahlreichen Opfern und Vertriebenen in der Region. Präsident Kiir bildete im Jahr 2020 eine Übergangsregierung mit Riek Machar, dennoch haben die Spannungen nicht nachgelassen.
Die Bundeswehr beteiligt sich mit bis zu 50 Soldaten an der UN-Mission, die mit rund 13.000 Blauhelmen, 1.500 Polizisten und 2.600 Zivilisten die größte UN-Friedensmission weltweit darstellt. Diese UN-Mission wurde 2011 eingerichtet, um Frieden und Sicherheit im Südsudan zu fördern, jedoch zeigen vergangene und gegenwärtige Konflikte, dass ihre Effektivität oftmals eingeschränkt ist.
Hintergrund und internationale Reaktionen
Die Geschichte des Südsudan ist geprägt von jahrzehntelangen Konflikten, einschließlich des Bürgerkriegs zwischen Nord- und Südsudan, der 1956 begann. Der Zugang zu den reichhaltigen Erdölvorkommen bedeutete für viele Kämpfer ein zentrales Anliegen. Obwohl in den 2000er Jahren Friedensverhandlungen stattfanden und ein umfassendes Friedensabkommen im Jahr 2005 unterzeichnet wurde, blieb das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber der Regierung hoch. Die UN-Missionen konnten oft nur unzureichend zum Schutz der Zivilbevölkerung beitragen und wurden in ihrer Wirksamkeit stark eingeschränkt.
Nach dem Vorfall in Nasir drängt die UNMISS auf eine umfassende Untersuchung. Angesichts der wiederholten Angriffe auf Friedenstruppen im Südsudan bleibt die Frage der Sicherheit und der Schutz von Zivilisten ein zentrales Thema für die internationale Gemeinschaft. Die Situation bietet wenig Hoffnung auf eine baldige Stabilisierung des Landes, in dem die Bürgerinnen und Bürger unter den immer wiederkehrenden Gewaltkonflikten leiden müssen.
Die Berichte zu diesem Vorfall und der angespannten Sicherheitslage im Südsudan sind alarmierend. Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf diese erneute Eskalation reagieren wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Zivilbevölkerung zu schützen und den dauerhaften Frieden im Land zu fördern. Weitere Informationen über die Herausforderungen der UN-Mission im Südsudan sind in ausführlichen Analysen und Studien zu finden, wie sie etwa von der bpb bereitgestellt werden.
Die Dewezet und 20 Minuten haben über die Geschehnisse berichtet und die steigenden Spannungen zwischen den Konfliktparteien hervorgehoben.
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Ort | Nasir, Südsudan |
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