Söder plant Rückkehr: 2028 wieder Ministerpräsident der Bayern?
Bayern, Deutschland - Markus Söder, der Vorsitzende der CSU, hat am 29. April 2025 angekündigt, dass er 2028 erneut für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten kandidieren möchte. In diesem Zusammenhang ließ er sich von Franz Josef Strauß inspirieren, indem er dessen berühmtes Zitat aufgriff: „An der Spitze meiner Nachfolger stehe ich selbst an erster Stelle.“ Söder betonte, dass er bereit sei, die Führung zu übernehmen, sollte dies von den Wählern und der Partei gewünscht werden. Dies berichtet inFranken.
Der aktuelle Ministerpräsident hat in seiner politischen Karriere auch einen Versuch unternommen, die Amtszeiten für Ministerpräsidenten auf zehn Jahre zu begrenzen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch am Widerstand der Opposition im Landtag, die Söder vorwarf, die Verfassung aus wahltaktischen Gründen ändern zu wollen. Trotz dieser Rückschläge deutete Söder bereits im Januar 2023 an, dass er sich ein Weiterführen seines Amtes über 2028 hinaus vorstellen könne.
Aktuelle politische Lage
Zur Zeit regiert die CSU in Bayern in einer Koalition mit den Freien Wählern und hat eine stabile Mehrheit im Landtag. Bei den letzten beiden Wahlen konnte die CSU jedoch keine absolute Mehrheit erreichen, bleibt jedoch die stärkste politische Kraft des Landes. In den letzten Wochen kamen Gerüchte über ein mögliches Bündnis mit der SPD auf, nachdem die Freien Wähler in einer Abstimmung zur Schuldenbremse zunächst nicht den Forderungen der CSU nachkamen, sich dann aber doch für eine Lockerung der Regelung aussprachen.
Die CSU hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis zur Gründung am 8. Januar 1946 zurückreicht. Zu dieser Zeit war die Zusammenführung der bürgerlichen Kräfte eine zentrale Herausforderung. In den Anfangsjahren kämpfte die CSU um Wählerstimmen und konkurrierte stark mit anderen Parteien wie der Bayernpartei, der FDP und den Sozialdemokraten. In den ersten Wahlen konnte sie 1946 52,3 % der Stimmen im christlich-bürgerlichen Lager gewinnen, fiel jedoch 1950 auf 27,4 %, was durch neue politische Konkurrenz begünstigt wurde.
Entwicklung der CSU
Die politischen Kämpfe der CSU in den folgenden Jahrzehnten waren geprägt von internen Konflikten zwischen Modernisierern und Traditionalisten. Insbesondere die Gründung der Bundesrepublik Deutschland verschaffte der CSU Rückenwind, da sie es ermöglichte, radikal-föderalistische Tendenzen zu unterdrücken. Die CSU bildete in der Vergangenheit auch Koalitionen, um ihre Stellung zu sichern und die Bayernpartei zu schwächen, was sie 1950 durch eine Zusammenarbeit mit der SPD versuchte.
In den Jahren der politischen Dominanz von 1966 bis 2008 influenzierte die CSU maßgeblich die bayerische Politik. Persönlichkeiten wie Franz Josef Strauß, der von 1978 bis 1988 Bayerischer Ministerpräsident war, prägten das Bild der Partei. Nach Strauß‘ Tod wurde eine Trennung der Ämter von Parteivorsitz und Ministerpräsidenten eingeführt, was zu weiteren politischen Umwälzungen führte. Diverse Führungswechsel und Wahlniederlagen haben die CSU jedoch in den letzten Jahren erheblich herausgefordert.
So verlor die CSU 2018 bei der Landtagswahl auf 37,2 % der Wählerstimmen und musste eine Koalition mit den Freien Wählern eingehen. Der Rücktritt von Horst Seehofer als Parteivorsitzender 2019 führte zu einer Neuausrichtung unter Markus Söder, der in den letzten Jahren verstärkt um ein besonnenes Vorgehen in der Asylpolitik und umweltpolitische Themen bemüht ist. Seine Nominierung als Kanzlerkandidat im Jahr 2021 konnte jedoch nicht den gewünschten Erfolg bringen, was interne Zweifel an seiner Führungsfähigkeit aufwarf.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Bayern, Deutschland |
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