Berliner demonstrieren für 15 Euro Mindestlohn und faire Löhne!

Berlin-Mitte, Deutschland - Am 1. Mai 2025 demonstrierten mehrere tausend Menschen in Berlin-Mitte für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Den Angaben der Polizei zufolge nahmen rund 5.500 Personen an der vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) organisierten Demonstration teil, die zum Roten Rathaus zog. Ein zentrales Anliegen der Teilnehmer war die Anhebung des Mindestlohns. Auf Transparenten war zu lesen: „15 Euro sind das Mindeste“. Die Proteste konzentrierten sich zudem auf das Ende des Lohndumpings, ein Thema, das die Gewerkschaften seit Langem beschäftigt.

Die DGB-Demonstration fand unter dem Motto „Mach dich stark mit uns“ statt. Prominente Politiker wie Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und die ehemalige Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) unterstützten die Bewegung und waren unter den Demonstranten. Diese Proteste am Tag der Arbeit waren ein deutliches Zeichen für die fortdauernden Forderungen nach fairen Löhnen in Deutschland.

Mindestlohn: Ein Erfolg mit Luft nach oben

Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland vor zehn Jahren hat signifikante Veränderungen bewirkt. Er wurde von Gewerkschaften erkämpft, um faire Löhne sicherzustellen und unzureichenden Arbeitsbedingungen entgegenzuwirken. Laut dem DGB profitieren über sechs Millionen Menschen vom Mindestlohn, insbesondere in Niedriglohnbranchen wie Einzelhandel, Gastronomie, Reinigung und Pflege. Der Mindestlohn hat praktikable Erfolge gezeigt, da die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze gestiegen ist.

Ab dem Jahreswechsel 2025 wird der Mindestlohn auf 12,82 Euro pro Stunde angehoben, was eine Erhöhung um 41 Cent darstellt. Diese Entscheidung wurde von Arbeitgebern und der Vorsitzenden der Mindestlohnkommission gegen die Stimmen der Gewerkschaften getroffen. DGB und andere Kritiker argumentieren, dass diese Anhebung angesichts der hohen Inflation der letzten Jahre unzureichend ist. Um eine anständige Entlohnung sicherzustellen, fordern die Gewerkschaften eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro.

Auf dem Weg zu einem existenzsichernden Mindestlohn

Die EU-Mindestlohnrichtlinie definiert einen angemessenen Mindestlohn als mindestens 60 Prozent des mittleren Einkommens von Vollzeitbeschäftigten, was für Deutschland rund 15 Euro bedeuten würde. Der aktuelle Mindestlohn von 12 Euro liegt bei etwa 53 Prozent des Medianlohns, was zeigt, dass noch Handlungsbedarf besteht. In einigen Regionen, vor allem in Ostdeutschland, arbeitet jeder dritte Beschäftigte zum Mindestlohn.

Darüber hinaus zeigt eine Analyse, dass die Anhebung des Mindestlohns im Jahr 2022 positive Effekte auf die Einkommensverteilung hatte. Studien belegen, dass diese Erhöhung für etwa acht Millionen Menschen zu Einkommensverbesserungen führte und die Löhne am unteren Ende stabilisierte. Im Juni 2025 wird die Mindestlohnkommission erneut beraten, um Vorschläge zur Mindestlohnhöhe für 2026 und 2027 zu erstellen. Sollte die Kommission kein geeignetes Ergebnis finden, könnte die Verantwortung auf den Gesetzgeber übergehen, um sicherzustellen, dass ein existenzsichernder Mindestlohn nicht nur ein Ziel, sondern Wirklichkeit wird.

Details
Vorfall Demonstration
Ort Berlin-Mitte, Deutschland
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