Brücke über Damaschkeplatz in Magdeburg gesperrt – Marionette aus Stahl!
Damaschkeplatz, 39112 Magdeburg, Deutschland - Die Brücke über den Damaschkeplatz in Magdeburg ist seit Dienstag vollständig gesperrt, nachdem massive Schäden im Überbau bei jüngsten Untersuchungen festgestellt wurden. Wie maz-online.de berichtet, wurde entschieden, dass die Brücke abgerissen werden muss. Diese Entscheidung steht im Kontext von Berichten über Spannstahl aus Hennigsdorf, der bereits in den vergangenen Monaten häufig in den Nachrichten war, insbesondere nach dem teilweisen Einsturz der Carolabrücke in Dresden im September.
Experten weisen darauf hin, dass Spannungsrisskorrosion ein ernsthaftes Problem darstellt, das den verwendeten Stahl instabil machen kann und zu Brüchen führen kann. Feuchtigkeit während der Bauphase spielt eine entscheidende Rolle, da sie die Korrosion des Stahls begünstigt. Klaus Höckel, der ehemalige Chef des Hennigsdorfer Elektrostahlwerks, verteidigt den Spannstahl, der seit den 1960er-Jahren produziert wird. Er betont, dass die Korrosion auf einen Feuchtigkeitseintrag während der Bauausführung zurückzuführen ist und nicht auf eine spezifische Problematik im Osten Deutschlands beschränkt ist. Dies bestätigt auch Professor Steffen Marx von der TU Dresden.
Die Auswirkungen der Spannungsrisskorrosion
Der Vorfall rund um die Carolabrücke wird von Höckel als Weckruf für den Umgang mit maroder Infrastruktur in Ost und West gewertet. Aktuell stehen 19 Brücken in Sachsen, die Hennigsdorfer Spannstahl enthalten, unter besonderer Beobachtung. In Hennigsdorf selbst wird die Havelbrücke aus Spannbetonstahl durch einen Neubau ersetzt. Zudem plant die Verkehrsverwaltung in Berlin die Sanierung von 70 Brücken im Rahmen eines „Masterplans Brücken“.
In der wissenschaftlichen Gemeinschaft wird weiter untersucht, wie weit die Probleme mit Spannstahl verbreitet sind. tu-dresden.de berichtet, dass Schadensfälle durch Spannungsrisskorrosion (SpRK) häufiger vorkommen. Diese Korrosion verläuft meist in drei Phasen: Korrosionsvorgänge und Anrissbildung, Rissausbreitung und schließlich das Versagen. Das Versagen kann abrupt und ohne Vorwarnung eintreten, was die Gefährlichkeit der SpRK illustriert.
Die Hauptursachen für Spannungsrisskorrosion liegen in der Verwendung von Spannstahl, der anfällig für die Korrosion ist, sowie in Defiziten bei der Bauausführung. Professor Marx hebt hervor, dass durch aktuelle Untersuchungen zum Spannstahl aus dem Stahlwerk Hennigsdorf, das in der ehemaligen DDR ansässig war, mehr Klarheit über diese Problematik gewonnen werden soll. Dabei werden Materialtests an verschiedenen Spannstählen durchgeführt, um ihre Eigenschaften zu beurteilen und potenzielle Risiken zu identifizieren.
Details | |
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Vorfall | Verschmutzung |
Ursache | massive Schäden im Überbau, Spannungsrisskorrosion, Feuchtigkeit während der Bauphase |
Ort | Damaschkeplatz, 39112 Magdeburg, Deutschland |
Quellen |