Chaos im Digitalfunk: Behörden kämpfen gegen bundesweite Störung!

Deutschland - Am 6. Mai 2025 kam es in Deutschland zu einer bundesweiten Störung des Digitalfunks der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Dieser Vorfall wurde vom Bundesinnenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Das genaue Ausmaß und die Ursache der Störung sind bislang unklar. Ein Sprecher der BDBOS teilte mit, dass man mit höchster Priorität an der Ursachenanalyse arbeite.

Der BOS-Funk ist ein essentielles Kommunikationsmittel für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste und sorgt dafür, dass bundesweit und organisationsübergreifend kommuniziert werden kann. Über 5.000 Basisstationen versorgen 99,2 Prozent der Fläche Deutschlands, was die große Reichweite und Verfügbarkeit des Systems unterstreicht. Laut einer Umfrage in Lagezentren und Leitstellen sind mehrere Bundesländer von der Störung betroffen. Die Berliner Feuerwehr und Polizei bestätigen die Störung, sind jedoch handlungsfähig, da sie auf alternative Kommunikationssysteme zurückgreifen können. Auch in Sachsen sind Störungen bekannt. Das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen meldet hingegen keine konkreten Ausfälle aus Polizeibehörden vor Ort.

Relevanz und Funktionsweise des Digitalfunks

Der Digitalfunk BOS hat sich als modernes und einheitliches Kommunikationswerkzeug für Sicherheitsbehörden etabliert und spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Einsätze dieser Organisationen. Wichtige Merkmale des Systems beinhalten eine hohe zeitliche Verfügbarkeit, Abhörsicherheit und Gruppenrufmöglichkeiten, die die Kommunikationsmöglichkeiten in Einsatzlagen erheblich verbessern. Laut der Wikipedia hat der Digitalfunk BOS eine durchschnittliche Netzverfügbarkeit von 99,97 Prozent, was weniger als eine Minute Ausfallzeit pro Tag bedeutet.

Der Digitalfunk basiert auf dem TETRA-Standard und ist das weltweit größte seiner Art, mit rund 1.109.000 Nutzern. Der Kostenrahmen für den Aufbau wurde 2007 auf 4,5 Milliarden Euro geschätzt. Die Entwicklung des BOS-Funks begann nach dem Zweiten Weltkrieg, und die Inbetriebnahme Verzögerungen erlebte. Erst 2007 wurde die BDBOS gegründet, um den Digitalfunk voranzutreiben. Es gibt drei Verschlüsselungsstufen für die Sprach- und Datenübertragung, wodurch die Kommunikation gesichert ist.

Bedenken hinsichtlich der Infrastruktur

Stephan Weh, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), äußerte Bedenken hinsichtlich der Anfälligkeit der digitalen Infrastruktur und die Abhängigkeit von Monopollösungen. Der aktuelle Vorfall zeigt auf, dass insbesondere in Krisensituationen die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Kommunikationssysteme von entscheidender Bedeutung sind. Kritiker erinnern auch an frühere Vorfälle, bei denen das BOS-Digitalfunknetz aufgrund von Überlastung und technischen Problemen in der Vergangenheit in der Kritik stand.

Der Vorfall von heute ist ein weiterer Weckruf, dass die digitale Infrastruktur für Sicherheitsbehörden stetig überwacht und optimiert werden muss, um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben. Die BDBOS und ihre Partner stehen in der Verantwortung, die Ursachen schnellst möglich zu ergründen und zu beheben, um die Sicherheit und Kommunikation der Einsatzkräfte in ganz Deutschland zu gewährleisten.

Details
Vorfall Störung
Ort Deutschland
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