Carneys klare Ansage an Trump: Kanada ist nicht zum Verkauf!
Kanada - In einem humorvollen und zugleich entschlossenen Auftakt zu seiner Amtszeit hat der neue kanadische Premierminister Mark Carney am 6. Mai 2025 im Weißen Haus territorialen Ambitionen des US-Präsidenten Donald Trump widersprochen. Während eines Treffens mit Trump erklärte Carney, dass „einige Orte, die niemals zum Verkauf stehen“, und nannte dabei den Buckingham-Palast sowie Kanada. Diese Äußerung ist eine deutliche Antwort auf Trumps frühere Bemerkung, Kanada sei mehr oder weniger ein „51. Bundesstaat“, was in Kanada Empörung auslöste. Trump reagierte mit einem ambivalenten „Sag niemals nie“ auf Carneys Aussage und stellte damit die Ernsthaftigkeit des Themas in Frage, wie der Tagesspiegel berichtet.
Carney, der seine Wahl mit einer scharfen Anti-Trump-Rhetorik gewonnen hat, kündigte gleichzeitig an, der aggressiven Politik der US-Regierung entschieden entgegenzutreten. Inmitten dieser Spannungen relativierte Trump in einem Fernsehinterview, dass militärische Gewalt für ihn keine Option sei.
Wirtschaftliche Spannungen zwischen Kanada und den USA
Die Beziehungen zwischen Kanada und den USA, die traditionell auf wirtschaftlicher Integration und militärischer Zusammenarbeit beruhten, befinden sich in einem Umbruch. Carney betonte, dass die alte Beziehung vorbei sei und forderte eine grundlegende Neugestaltung der kanadischen Wirtschaft, um den neuen Herausforderungen der US-Zölle zu begegnen. Diese Zölle wurden kürzlich von Trump angekündigt, darunter eine 25%ige Steuer auf importierte Fahrzeuge und Fahrzeugteile, die ab dem 2. April in Kraft treten soll. Carney bezeichnete das Kanada-US-Automobilabkommen von 1965 als das wichtigste Abkommen seines Lebens und erklärte, dass es mit den neuen Zöllen „beendet“ sei, wie die BBC aufzeigt.
In Reaktion auf die aggressiven Handelspraktiken plant Kanada Vergeltungszölle, die „maximale Auswirkungen“ auf die USA haben sollen. Bereits jetzt hat Kanada Zölle auf US-Waren in Höhe von etwa 60 Milliarden CAD (42 Milliarden USD) verhängt. Carney hat seine Minister zusammengerufen, um Handelsoptionen zu diskutieren, und plant, in den nächsten Tagen mit Trump zu telefonieren. Er steht nicht allein in seiner Kritik: Pierre Poilievre, der Führer der Konservativen, bezeichnete die Zölle als „ungerechtfertigt und unprovoziert“, während Jagmeet Singh, der NDP-Führer, sie als „Verrat“ kritisierte und Maßnahmen gegen Unternehmen forderte, die ihre Produktion nach den Zöllen verlagern.
Politische Implikationen
Die Situation ist angespannt, insbesondere mit den bevorstehenden kanadischen Wahlen am 28. April. Trump hat zudem die EU und Kanada gewarnt, sich nicht gegen die USA zu verbünden, andernfalls drohen höhere Zölle. Diese Entwicklungen könnten die Handelsdynamik zwischen den Ländern erheblich beeinflussen, da die USA im letzten Jahr etwa acht Millionen Autos im Wert von rund 240 Milliarden USD importierten. Mexiko bleibt in dieser Gleichung nicht unbemerkt, da es der größte Autozulieferer der USA ist, gefolgt von Südkorea, Japan, Kanada und Deutschland. Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum kündigte an, dass Mexiko eine „integrale Antwort“ auf die US-Zölle geben werde.
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Vorfall | Politik |
Ort | Kanada |
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