Regen von Klagen: Airlines in Deutschland müssen sich warm anziehen!

Am 31.01.2025 nimmt die Klagewelle gegen Airlines in Deutschland dramatisch zu, während wichtige Ereignisse in BW und Zürich stattfinden.
Am 31.01.2025 nimmt die Klagewelle gegen Airlines in Deutschland dramatisch zu, während wichtige Ereignisse in BW und Zürich stattfinden. (Symbolbild/NAG)

Zürich, Schweiz - Am 31. Januar 2025 verzeichnet Deutschland einen beispiellosen Anstieg an Klagen gegen Airlines. Wie SWR berichtet, wurden im vergangenen Jahr insgesamt etwa 131.000 Klagen an den relevanten Amtsgerichten eingereicht, was einem Anstieg von 6.000 Verfahren im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Hauptgründe für diese Klagen sind Entschädigungen wegen ausgefallener oder verspäteter Flüge sowie Reisevertragsfälle. Besonders hohe Klagezahlen werden an Gerichten in der Nähe größerer Flughäfen verzeichnet.

Im Jahr 2024 wurden am Amtsgericht Nürtingen, das für den Flughafen Stuttgart zuständig ist, 3.881 Klagen registriert. Das Amtsgericht Bühl, zuständig für den Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden, erhielt 1.584 Klagen. Die Zahlen sind auch in Bayern alarmierend. Hier wurden über 19.000 Entschädigungsklagen bei diversen Amtsgerichten eingereicht, vor allem am Amtsgericht Erding mit 13.335 Fällen, das bundesweit den vierten Platz einnimmt. Dies zeigt deutlich, dass viele Passagiere ihre Rechte geltend machen.

Überforderung der Gerichte

Die Gerichte in Deutschland haben Schwierigkeiten, die eingehenden Klagen zeitnah zu bearbeiten. Die steigende Klageanzahl wird durch das Justizministerium in Baden-Württemberg ernst genommen, das zusätzliches Personal an den Amtsgerichten einsetzt und plant, Künstliche Intelligenz (KI) zur Bearbeitung der Fluggastklagen einzuführen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und die Prozesse zu straffen.

Die Verbraucherzentrale hebt hervor, dass Passagiere, die mit Flugverspätungen oder -annullierungen konfrontiert sind, unter bestimmten Umständen Anspruch auf Ausgleichszahlungen zwischen 125 und 600 Euro haben. Dies gilt insbesondere für Verspätungen von mehr als drei Stunden, wobei sich die Höhe der Entschädigung nach der Entfernung des Fluges richtet.

Hintergrund zu Fluggastrechten

Die gesetzlichen Grundlagen für diese Ansprüche sind in der Fluggastrechte-Verordnung (VO (EG) Nr. 261/2004) festgelegt. Diese regelt die Rechte der Airline-Kunden bei Flügen von EU-Flughäfen und unter bestimmten Bedingungen auch für Flüge von Drittstaaten zu EU-Flughäfen. Annullierungen und Überbuchungen können ebenfalls zu Entschädigungsansprüchen führen, sofern die Passagiere rechtzeitig über die Änderungen informiert wurden.

Insgesamt zeichnet sich ein Bild von zunehmender Frustration unter den Reisenden ab, die sich mit den Unannehmlichkeiten ungeregelter Flugreisen und den damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen auseinandersetzen müssen. Die Bedeutung der Fluggastrechte ist daher wichtiger denn je, insbesondere in Zeiten, in denen Airlines Probleme mit der Abwicklung von Flügen haben.

Die Kulisse wird durch weitere gesellschaftliche Ereignisse ergänzt, wie die Proteste gegen die verschärfte Migrationspolitik in einigen Städten in Baden-Württemberg, die am vergangenen Wochenende stattfanden. Parallel hat der Bundestag eine Abstimmung über das Zustrombegrenzungsgesetz für Geflüchtete durchgeführt, was zusätzliche öffentliche Diskussionen ausgelöst hat. Gleichzeitig bleibt das Wetter in der Region durch wechselhafte Bedingungen mit Regen und kühlen Temperaturen geprägt.

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Ort Zürich, Schweiz
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