CDU fordert: Richard von Weizsäcker soll würdiger in Schöneberg geehrt werden!

CDU fordert zum 10. Todestag von Richard von Weizsäcker mehr Sichtbarkeit seines Vermächtnisses im Berliner Stadtbild.
CDU fordert zum 10. Todestag von Richard von Weizsäcker mehr Sichtbarkeit seines Vermächtnisses im Berliner Stadtbild. (Symbolbild/NAG)

Richard-von-Weizsäcker-Platz, 10827 Berlin, Deutschland - Richard von Weizsäcker († 94), einer der einflussreichsten deutschen Politiker der Nachkriegszeit, hinterlässt ein bedeutendes Vermächtnis. Am 31. Januar 2015 verstarb er, und anlässlich seines 10. Todestags fordert die CDU Tempelhof-Schöneberg eine sichtbare Würdigung seiner Lebensleistung im Stadtbild. Der Platz, der 2022 zu seinen Ehren benannt wurde, wartet noch immer auf eine angemessene Gedenktafel, die seine Verdienste für Deutschland und besonders für Berlin hervorhebt. Der CDU-Fraktionschef Patrick Liesener und sein Stellvertreter Daniel Dittmar betonen, dass die gegenwärtige Besinnung mit nur einer kleinen Tafel am Straßenschild nicht gerecht werde.

Am 8. Mai 1985, 40 Jahre nach dem Kriegsende, hielt von Weizsäcker eine bemerkenswerte Rede, in der er den Tag als „Tag der Befreiung“ bezeichnete. Dies prägte die Erinnerungskultur Deutschlands bis heute. Laut Liesener soll eine größere Informationstafel am Richard-von-Weizsäcker-Platz installiert werden, die nicht nur seine Rolle als ersten gesamtdeutschen Bundespräsidenten und Regierenden Bürgermeister von Berlin würdigt, sondern auch die bereits bestehende Gedenkstätte für die Opfer der Konzentrationslager einbindet.

Ein Leben im Dienst für Deutschland

Richard von Weizsäcker wurde am 15. April 1920 geboren. Nach dem Studium der Geschichte und Rechtswissenschaften begann er seine politische Laufbahn 1969 als Mitglied des Bundestages für die CDU und wurde 1981 Regierender Bürgermeister von West-Berlin. Drei Jahre später, 1984, wurde er zum Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt, der er bis 1994 blieb. Er war der erste Präsident eines vereinigten Deutschland nach der Wende und gilt als der beliebteste Präsident in der Geschichte der Bundesrepublik.

Seine Amtszeiten waren durch eine unermüdliche Diplomatie geprägt, insbesondere während der deutschen Wiedervereinigung. Von Weizsäcker war bekannt für seine integrative Haltung und seine Fähigkeit, über parteipolitische Grenzen hinweg zu agieren. So fiel es ihm auch nicht schwer, in der kritisch-politischen Landschaft seiner Zeit eine Stimme für Versöhnung und Anerkennung deutscher Vergangenheit zu sein.

Einflussreiche Reden und eine moralische Kompassrolle

Die Rede am 8. Mai 1985 wird oftmals als sein bedeutendster Beitrag zur deutschen Politik angesehen. Sie stellte die Verbrechen des Nationalsozialismus in den Mittelpunkt und forderte die Deutschen auf, das eigene Erbe nicht zu vergessen. Von Weizsäcker erklärte, „Es kann keine Versöhnung ohne Erinnerung geben“. Dies war eine wichtige Botschaft in einer politischen Atmosphäre, in der Verdrängung und Relativierung oft vorherrschten.

Sein unermüdliches Mitwirken in der historischen Debatte und die Tatsache, dass er auch die homosexuellen und Sinti- und Roma-Opfer des Nationalsozialismus als Opfergruppe anerkannte, zeigen von Weizsäcker als einen wahrhaft bedeutenden Staatsmann.

Ein bleibendes Erbe

Nach seinem Tod wurde von Weizsäcker von vielen als „Hüter des moralischen Gewissens seiner Nation“ bezeichnet. The New York Times und zahlreiche andere internationale Medien würdigten sein Lebenswerk umfassend. Am 11. Februar 2015 fand sein Staatsbegräbnis in der Berliner Kathedrale statt, bei dem neben vielen hochrangigen Politikern auch ehemalige Staatsoberhäupter aus anderen Ländern anwesend waren.

Sein Vermächtnis lebt nicht nur in den Erinnerungslokalen Deutschlands weiter, sondern auch in den Herzen der Menschen, die von Weizsäcker für seine gewaltige Fähigkeit, die Nation durch moralische Herausforderungen zu führen, schätzten. An seinem 100. Geburtstag, dem 15. April 2020, legten der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, sowie der Präsident des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, einen Kranz an seinem Grab nieder und erinnerten an die bedeutende Rolle, die er für Berlin spielte.

Wie Patrick Liesener sagte, gibt es noch viel über Richard von Weizsäcker zu erzählen, und es ist an der Zeit, dieses Erbe sichtbar zu machen.

Für weitere Informationen über seine bemerkenswerte Karriere und sein Leben verweisen wir auf die Berichte von BZ Berlin und die detaillierte Biografie auf Wikipedia.

Details
Ort Richard-von-Weizsäcker-Platz, 10827 Berlin, Deutschland
Quellen