Feuerzeug-Eklat: Bochums Drewes im DFB-Sportgericht unter Druck!

DFB-Sportgericht verhandelt gegen den VfL Bochum: Einspruch nach Feuerzeugwurf auf Torwart Drewes im Spiel gegen Union Berlin.
DFB-Sportgericht verhandelt gegen den VfL Bochum: Einspruch nach Feuerzeugwurf auf Torwart Drewes im Spiel gegen Union Berlin. (Symbolbild/NAG Archiv)

Berlin, Deutschland - Am Donnerstag um 13:30 Uhr befasst sich das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt/Main mit dem Einspruch des VfL Bochum hinsichtlich der Wertung des Bundesliga-Spiels gegen den 1. FC Union Berlin, das am 14. Dezember stattfand und 1:1 endete. Der Bochumer Torwart Patrick Drewes war während des Spiels von einem Feuerzeug getroffen worden und musste das Feld verlassen. Der VfL Bochum hofft nun, nachträglich die vollen drei Punkte zu erhalten, nachdem das Spiel aufgrund des Vorfalls für mehr als 25 Minuten unterbrochen wurde. Berlin Live berichtet, dass Drewes vor Ort sein wird, um als Zeuge auszusagen.

Der Vorfall ereignete sich kurz vor dem Ende der Begegnung, als Drewes von einem Feuerzeug aus dem Union-Block getroffen wurde. Da Bochum sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte, musste Angreifer Philipp Hofmann vorübergehend ins Tor und die Partie wurde mit einem ungewöhnlichen Hin- und Herdiplom erst fortgesetzt. Die Bochumer setzten die Begegnung nur unter Protest fort und äußerten Bedenken darüber, dass der Schiedsrichter Martin Petersen das Spiel nicht abgebrochen habe, wie auf Tagesspiegel zu lesen ist.

Die Verhandlung und die geladenen Zeugen

Bei der mündlichen Verhandlung werden neben Drewes auch Trainer Dieter Hecking und Spieler Felix Passlack, die aus Termingründen per Video dabei sind, sowie Berlins Profifußball-Geschäftsführer Horst Heldt und der Schiedsrichter geladen sein. Das Verfahren wird von Stephan Oberholz, dem Vorsitzenden des Sportgerichts, geleitet. Die Parteien haben auch die Möglichkeit, weitere Zeugen zu benennen.

Nach dem Vorfall hatte Drewes Schwierigkeiten, vom Feld zu gehen und wurde in der Kabine als benommen beschrieben. Laut einem Sprecher des VfL Bochum verlief der Test auf Gehirnerschütterung jedoch unauffällig. Drewes litt dennoch an Übelkeit, Kopfschmerzen und allgemeinem Unwohlsein. Trainer Hecking äußerte sich besorgt über die Berichterstattung und die Beleidigungen, die Drewes wegen seiner vermeintlichen Schauspieleinlage erhielt. Dies geschah in einem Kontext, in dem Drewes nach dem Treffer zunächst in die Knie ging, bevor er das Feuerzeug aufhob. Berlin Live zitiert Hecking mit den Worten, dass die öffentlichen Äußerungen gegen Drewes anmaßend seien.

Rechtliche Grundlage des Einspruchs

Der Einspruch des VfL Bochum stützt sich auf eine Regelung in der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB, die es ermöglicht, gegen die Wertung eines Spiels einzuschreiten, wenn eine „Schwächung der eigenen Mannschaft durch einen während des Spiels eingetretenen Umstand“ vorliegt. Geschäftsführer Ilja Kaenzig äußerte die Hoffnung, dass das Spiel für Bochum nachträglich gewertet wird, da seiner Meinung nach der Schiedsrichter hätte abpfeifen müssen. Winzige Details der Beweislage und die Entscheidung des DFB könnten für den Ausgang des Verfahrens entscheidend sein.

In Bezug auf den Vorfall hat der 1. FC Union Berlin ein dreijähriges Stadionverbot gegen den mutmaßlichen Täter ausgesprochen und eine Strafanzeige bei der Polizei erstattet. Clubsprecher Christian Arbeit betonte die Entschlossenheit des Vereins, um solche Vorfälle entschieden zu bekämpfen. „Wir haben den Täter ermitteln können und ihm ein bundesweites Stadionverbot ausgesprochen“, erklärte er.

Wie das DFB-Sportgericht entscheiden wird, bleibt abzuwarten, doch die Ereignisse rund um das Spiel gegen Union Berlin und die bevorstehende Verhandlung sorgen für reger Diskussion in den Medien und unter Fans.

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Ort Berlin, Deutschland
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