Tiertransportverbot in Brandenburg: MKS-Krise spitzt sich zu!

Oder-Spree, Deutschland - Das Verbot von Tiertransporten von und nach Brandenburg oder Berlin wird um 48 Stunden verlängert. Nach Informationen von rbb24 steht eine offizielle Bestätigung des zuständigen brandenburgischen Landesamts zwar noch aus, jedoch wurde das Landratsamt von Oder-Spree bereits über diesen Schritt in Kenntnis gesetzt. Der Hintergrund dieser Maßnahmen liegt in einem aktuellen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg, nachdem auf einer Weide in der Region ein Kadaver eines mit MKS infizierten Wasserbüffels entdeckt wurde.
Ursprünglich war das Transportverbot zunächst bis Montag in Kraft, wurde jedoch bereits einmal um 48 Stunden bis Mittwoch verlängert. Auch die vom Land Brandenburg eingerichteten Schutz- und Überwachungszonen bleiben bestehen, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) nannte die Lage einen „Lichtblick für die Landwirtinnen und Landwirte“, da die gesperrte Zone nicht vergrößert wird. Özdemir betonte, dass Fleisch und Milchprodukte, die außerhalb der Sperrzone erzeugt wurden, weiterhin in der EU gehandelt werden können.
Grüne Woche unter Schatten der Seuche
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche überschattet die „Grüne Woche“, die an diesem Freitag in Berlin beginnt. In diesem Jahr wird es aufgrund des Seuchenausbruchs keine Paarhufer – wie Rinder, Schafe oder Alpakas – auf der Landwirtschaftsmesse zu sehen geben. Die Veranstalter haben bereits durchblicken lassen, dass viele der großen Ställe, die normalerweise mit Tieren gefüllt sind, in diesem Jahr gar nicht erst aufgebaut werden.
Zusätzlich wurde bekannt, dass auch Großbritannien den Import bestimmter Tiere aus Deutschland aufgrund der in Brandenburg entdeckten Fälle von MKS verboten hat. Bereits zuvor hatten Länder wie Mexiko und Südkorea vorläufige Einfuhrverbote für deutsches Schweinefleisch verhängt. Innerhalb der EU läuft der Handel weiterhin mit kleineren Einschränkungen; etwa die Niederlande haben den Import von Kälbern nicht genehmigt.
Untersuchungen und Tests zeigen erste Erfolge
Der Brandenburger Bauernpräsident Henrik Wendorff erklärte, dass die Untersuchungen der Tiere in der Schutzzone fast abgeschlossen seien und bislang keine weiteren Fälle der Maul- und Klauenseuche aufgetaucht sind. Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium bestätigte, dass alle Proben im Umkreis von einem Kilometer negativ ausgefallen sind. Doch die Überwachung bleibt intensiv: In Berlin, insbesondere im Bezirk Lichtenberg, sollen fast 700 Tiere getestet werden.
Die Situation bleibt angespannt. Wie der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Bernhard Krüsken, feststellte, könnte der Erreger bereits um die Weihnachtszeit nach Deutschland gelangt sein. Vor einigen Tagen verendeten in Märkisch-Oderland drei Wasserbüffel, was zur Tötung von insgesamt über 200 Tieren aus benachbarten Betrieben führte.
Wirtschaftliche Auswirkungen und Notfallplan
Wendorff äußerte die Hoffnung, dass Betriebe außerhalb der Schutzzonen bald wieder ohne Einschränkungen ihre Produkte verkaufen könnten. Dennoch bleibt der wirtschaftliche Druck auf die Landwirte hoch. Krüsken warnte vor massiven Folgen für die Viehwirtschaft und betonte die Bedeutung von Hygiene zur Eindämmung der Seuche. Eine Notimpfung wird derzeit als nicht praktikabel angesehen, da die Ausbreitung der Krankheit noch nicht die erforderliche Größenordnung erreicht hat.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine extrem infektiöse Viruserkrankung, die Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine befallen kann. Für Menschen ist der Erreger jedoch ungefährlich. Der gesamte Sektor steht vor der Herausforderung, schnell und effektiv auf die Bedrohung zu reagieren, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
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Ort | Oder-Spree, Deutschland |
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