Wohnen in Berlin: Bausenator warnt vor Wohnungsmangel trotz neuer Projekte

Bausenator Gaebler bekräftigt: Berlin benötigt dringend 20.000 neue Wohnungen jährlich, doch die Bauzahlen bleiben hinter den Zielen zurück.
Bausenator Gaebler bekräftigt: Berlin benötigt dringend 20.000 neue Wohnungen jährlich, doch die Bauzahlen bleiben hinter den Zielen zurück. (Symbolbild/NAG Archiv)

Rauchstraße, 13599 Berlin, Deutschland - Berlin steht vor einer erheblichen Herausforderung im Wohnungsbau. Bausenator Christian Gaebler (SPD) hat bei einer Besichtigung von 349 neuen Wohnungen an der Rauchstraße in der Wasserstadt Oberhavel darauf hingewiesen, dass die geplante Zahl von 20.000 neuen Wohnungen pro Jahr wohl nicht erreicht werden kann. Von diesen 349 Wohnungen sind 197 für Mieter mit Wohnberechtigungsschein verfügbar, mit Mietpreisen ab 6,50 Euro pro Quadratmeter. Das klingt nach einem Schritt in die richtige Richtung, ist jedoch lediglich ein Tropfen auf den heißen Wohnungsmarkt, der dringend bezahlbaren Wohnraum benötigt.

Der Senator räumt ein, dass der Senat „20.000 Wohnungen im Jahr“ derzeit nicht realisieren kann und auch für die kommenden Jahre pessimistisch bleibt. Laut Gaebler sind die Rahmenbedingungen entscheidend für diese Situation, da sowohl die Bauindustrie unter Material- und Fachkräftemangel leidet als auch bürokratische Hürden den Baufortschritt hemmen. Ein Lichtblick sind jedoch die 50.000 neuen Wohnungen, die in den letzten drei Jahren entstanden sind. „Wir sind also gut unterwegs“, so Gaebler.

Bauprojekte und Herausforderungen

Zu den neuen Bauprojekten, die in diesem Jahr beginnen sollen, zählen beispielsweise 1.500 Wohnungen am S-Bahnhof Marzahn und 1.800 Wohnungen am Güterbahnhof Köpenick. Diese Projekte sollen die Lage auf dem Wohnungsmarkt etwas entspannen. Dennoch bleibt die Verkehrsanbindung eine Herausforderung. Dies wird besonders deutlich an den Neubauten in der Wasserstadt Oberhavel, die auf eine unzuverlässige Buslinie angewiesen sind. Gaebler fordert eine verbesserte Anbindung, unter anderem durch eine Straßenbahn. Die ursprünglich angedachten Wassertaxis der BVG werden hingegen nur als Experiment getestet.

Im Hinblick auf die Gesamtplanung gibt es jedoch düstere Aussichten. Laut Gaebler wird auch im Jahr 2025 weniger gebaut als nötig. Er erwartet, dass die Zielmarke von 20.000 Wohnungen weiterhin nicht überschritten wird. Möglicherweise könnte es sogar 1.000 Wohnungen weniger geben als im Vorjahr. Er betont: „Ich will den Leuten auch nichts vormachen.“ Zukünftig könnte jedoch eine positive Entwicklung eintreten, sobald unterschiedliche Rahmenbedingungen und Projektansätze greifen.

Sozialwohnungen und Baugenehmigungen

Positives gibt es hingegen über die Anzahl der Sozialwohnungen zu berichten. Im vergangenen Jahr wurden 3.400 Anträge bewilligt, die zweithöchste Zahl seit 2014. Für dieses Jahr prognostiziert die Investitionsbank Berlin, dass über 5.000 Sozialwohnungen realisiert werden könnten. „Unser Ziel war ja, im Schnitt 5.000 geförderte Wohnungen zu haben. Das wird in diesem Jahr voraussichtlich gelingen“, erklärt Gaebler mit Optimismus.

Trotz der Schwierigkeiten, die der Wohnungsbau in Berlin derzeit durchlebt, hält der schwarz-rote Senat an der Zielmarke von 20.000 neuen Wohnungen fest. Gaebler sagt dazu: „Es macht keinen Sinn, davon abzuweichen und zu sagen, das Ziel sind nur noch 10.000 neue Wohnungen, wenn der Bedarf für Berlin einfach deutlich größer ist.“ Er bleibt optimistisch, dass die 20.000 bis spätestens 2026 erreicht werden könnten.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass trotz aller Herausforderungen eine gewisse Bewegung im Berliner Wohnungsbau festzustellen ist, sei es durch neue Bauprojekte oder durch gesteigerte Zahlen bei Sozialwohnungen. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt bleibt jedoch angespannt, und es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, um die Nachfrage nach Wohnraum nachhaltig zu befriedigen.

Für detaillierte Informationen über den Wohnungsbau in Berlin besuchen Sie bz-berlin und rbb24.

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Ort Rauchstraße, 13599 Berlin, Deutschland
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