Zählaktion Wintervögel: Wer trifft die seltenen Arten in unseren Gärten?

Erfahren Sie, wie und warum Sie an der "Stunde der Wintervögel" teilnehmen sollten: Zählen Sie Vögel in Ihrer Umgebung!
Erfahren Sie, wie und warum Sie an der "Stunde der Wintervögel" teilnehmen sollten: Zählen Sie Vögel in Ihrer Umgebung! (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Die „Stunde der Wintervögel“ hat begonnen, und die Menschen sind eingeladen, an dieser beliebten Zählaktion teilzunehmen, die als größte wissenschaftliche Mitmachaktion in Deutschland gilt. Diese Initiative wird nicht nur von der Naturfreunde, sondern auch von einer breiten Öffentlichkeit unterstützt. Martin Rümmler, Vogelschutzexperte beim NABU, erklärt die Einzelheiten und die Bedeutung dieser Aktion. Der Zählzeitraum reicht bis morgen, was den Interessierten genügend Zeit gibt, die Vögel zu beobachten und zu zählen.

Eigentlich kann fast überall Vögel beobachtet werden. Optimale Orte sind jedoch Parks, naturnahe Gärten und Gewässer, während Naturschutzgebiete aufgrund ihrer speziellen Bedingungen tabu sind. Rümmler hebt hervor, dass es nicht nur Experten vorbehalten ist, an der Zählung teilzunehmen. Bereits mit wenigen Arten kann jeder seinen Beitrag leisten. Es ist wichtig, dass die Vögel, die man zählt, eindeutig identifizierbar sind.

Was sind die aktuellen Trends?

Bereits am ersten Tag der Zählung gibt es erste Einschätzungen zur Vogelpopulation. Der NABU berichtet, dass sich die Vogelzahlen in den Gärten im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt stabil zeigen. Angeführt wird die Liste von Haussperlingen, gefolgt von Kohl- und Blaumeisen, die erfreulicherweise wieder ansteigen. Der Haussperling wird in etwa 62 Prozent der Gärten gesichtet, und im Durchschnitt wurden 6,5 Spatzen gezählt. Dennoch macht der Rückgang bei Amseln und Feldsperlingen Sorgen. Besonders die Amsel bleibt aufgrund des Usutu-Virus, das im letzten Sommer vermehrt auftrat, ein Sorgenkind.

Die Zahlen für den Grünfink sind ebenfalls besorgniserregend, da er einen Rang eingebüßt hat. Die Infektion mit Trichomonaden könnte für den Abwärtstrend verantwortlich sein. Positiv hingegen ist der Anstieg bei den Bergfinken, die sich verdreifacht haben, was auf eine gute Verfügbarkeit von Nahrung zurückzuführen ist. Der Zaunkönig erfreut sich ebenfalls einer positiven Entwicklung mit einem Plus von 31 Prozent.

Vögel füttern im Winter

In den Wintermonaten empfiehlt der NABU, mit dem Füttern der Vögel zu beginnen. Besonders während frostiger Witterung sind Vögel auf Unterstützung angewiesen, da sie oft Schwierigkeiten haben, Nahrung zu finden. Wer Vögel füttert, sollte dabei gute Futtersysteme wählen, um eine Verunreinigung des Futters zu vermeiden. Dies ist entscheidend, um Krankheitskeimen vorzubeugen.

Sollten Futterstellen zur Beobachtung genutzt werden, ist dies erlaubt und auch gewollt. Rümmler hebt hervor, dass sie wertvolle Daten über die Vogelpopulationen liefern, während die Aktion weiterhin dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Vögel in unseren Siedlungen zu schärfen.

Die „Stunde der Wintervögel“ läuft noch bis morgen. Interessierte können ihre Beobachtungen bis zum 20. Januar unter www.stundederwintervoegel.de melden. Der NABU hofft auf eine rege Beteiligung, um ein möglichst genaues Bild von der Situation der Vögel in Deutschland zu erhalten. Je mehr Menschen zählen, desto verlässlicher werden die Ergebnisse der Vogelzählung. Außerdem lädt die NAJU vom 13. bis 17. Januar alle Kinder zu einer eigenen Aktion ein, um spielerisch die heimischen Wintervögel kennenzulernen.

Für weitere Details zur Zählaktion und den aktuellen Ergebnissen besuchen Sie bitte nabu.de sowie rbb24.

Details
Ort Berlin, Deutschland
Quellen