Berliner Flughafen belastet die Luft: Ultrafeinstaub in Gefahr!

Berlin, Deutschland - Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes hat alarmierende Ergebnisse zur Ultrafeinstaubkonzentration am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) und in dessen Umgebung hervorgebracht. Die Befunde, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, zeigen, dass Flughäfen einen nachweisbaren Einfluss auf die Verteilung von Ultrafeinstaubpartikeln (UFP) in ihrem Umfeld haben. Über einen Zeitraum von drei Jahren wurde die Luftqualität im Großraum Berlin untersucht, wobei ein erhöhter Wert an Ultrafeinstaub-Partikeln festgestellt wurde. Besonders bedenklich ist, dass die Konzentration mit zunehmender Entfernung vom Flughafen kontinuierlich abnimmt, was auf eine direkte Quelle in der Nähe hindeutet. Feinstaub, und insbesondere Ultrafeinstaub, entsteht durch verschiedene Prozesse, einschließlich Verbrennungsprozessen in Motoren und Reifenabrieb beim Autofahren, kann aber auch natürlichen Ursprungs sein, wie etwa durch Waldbrände, berichtet rbb24.
Insbesondere der Flughafen BER war im Jahr 2021 von der höchsten UFP-Belastung betroffen. Auffällig ist, dass in den Jahren 2022 und 2023 die Anzahl der Flugbewegungen am BER stark zugenommen hat, ohne dass hierbei ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Flugverkehr und der UFP-Belastung feststellbar ist. In der Region Bohnsdorf wurden keine klaren Korrelationen zwischen dem Flugverkehr und dem Ausstoß von Ultrafeinstaub beobachtet. Bemerkenswert ist, dass 2020, als der Flugverkehr deutlich geringer war, mehr Ultrafeinstaub gemessen wurde als im Jahr 2023, trotz einer Zunahme von 70.000 Flugbewegungen. Die Messergebnisse deuten darauf hin, dass andere Emissionsquellen diese Belastungen verursachen könnten, die nicht in direktem Zusammenhang mit dem Flughafen stehen, so die Mitteilung von Berlin Airport.
Gesundheitliche Auswirkungen der Luftverschmutzung
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Feinstaub und Ultrafeinstaub sind nicht zu unterschätzen. Laut dem Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) gilt Luftverschmutzung als das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa. Im Jahr 2022 wurden schätzungsweise 239.000 Todesfälle in der EU durch Feinstaub (PM2,5) verzeichnet, die die WHO-Richtwerte überschritten. Diese Zahl verdeutlicht die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zu ergreifen. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Sterblichkeit durch Feinstaub um 55 Prozent zu senken, um die Belastung der Bevölkerung durch Luftschadstoffe zu reduzieren. Trotz eines Rückgangs der Todesfälle um 45 Prozent zwischen 2005 und 2022 bleibt die Herausforderung groß, insbesondere angesichts neuer Richtlinien zur Luftqualität, die seit dem 10. Dezember 2024 in Kraft sind, so berichtet EUA.
Die Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die Gesundheit sind gravierend, und mehr als 73 Prozent der EU-Ökosysteme sind über die kritische Belastungsgrenze für Eutrophierung hinaus, was weitere ökologische und wirtschaftliche Probleme mit sich bringt. Ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen in Europa überschreitet den Ozon-Schwellenwert, was Schätzungen zufolge wirtschaftliche Verluste von mindestens 2 Milliarden Euro verursacht. Diese Daten verdeutlichen die Dringlichkeit, die Luftqualitätsvorschriften zu befolgen und die Belastungen durch Ultrafeinstaub wirksam zu reduzieren.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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