Leben und Vermächtnis von Margot Friedländer: Ein Abschied voller Würde

Jüdischer Friedhof Weißensee, 13088 Berlin, Deutschland - Am 9. Mai 2025 ist die Holocaustüberlebende Margot Friedländer im Alter von 103 Jahren in Berlin verstorben. Ihr Lebenswerk als Zeitzeugin der NS-Judenverfolgung war von unermüdlichem Engagement geprägt, das sie bis zu ihrem Tod aufrechterhielt. Ihre Trauerfeier fand am 15. Mai 2025 auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee in Berlin statt, an der hochrangige Politiker wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Friedrich Merz teilnahmen. Gideon Joffe, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Berlin, würdigte Friedländers bedeutende Botschaft gegen Antisemitismus und bezeichnete sie als „lebendige Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart“.

Margot Friedländer wurde 1921 als Margot Bendheim in Berlin geboren. Während des Nationalsozialismus lebte sie versteckt in der Stadt und überlebte die Verfolgung, während der Großteil ihrer Familie in Auschwitz ermordet wurde. Ein geplanter Fluchtversuch in die USA schlug fehl, und ihre Mutter wurde kurz vor einem geplanten Treffen zur Flucht deportiert. Unter extremen Bedingungen überlebte Friedländer 15 Monate im Untergrund und wurde schließlich im April 1944 nach Theresienstadt gebracht, wo sie Armut und Elend erlebte und tatkräftig um ihr Überleben kämpfte. Nach dem Krieg emigrierte sie 1946 mit ihrem Mann in die USA.

Leben in den USA und Rückkehr nach Berlin

In den USA arbeitete Friedländer als Reiseagentin und Schneiderin. 2010 kehrte sie dauerhaft nach Berlin zurück und vervollständigte ihr Lebenswerk mit der Veröffentlichung ihrer Autobiografie „Versuche, dein Leben zu machen“, deren Titel ein Satz ihrer Mutter ist. Ihre Aktivitäten als Zeitzeugin sind untrennbar mit ihrem persönlichen Schicksal verbunden. Sie sprach an Schulen und bei verschiedenen Veranstaltungen über die Schrecken des Holocaust und setzte sich unermüdlich gegen Antisemitismus ein. Für ihre außergewöhnlichen Verdienste erhielt sie mehrere Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande im Jahr 2011 und die Ehrenbürgerwürde von Berlin im Jahr 2018.

Friedländer warnte stets vor dem aufkeimenden Antisemitismus. Im Jahr 2023 äußerte sie sich besorgt über die wachsende antisemitische Stimmung und gründete die Margot Friedländer Stiftung, die 2024 einen Preis für gesellschaftliches Engagement verleihen wird. Ihr Engagement war insbesondere nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 geprägt, als sie die Notwendigkeit betonte, die jüdische Gemeinschaft zu unterstützen und für Menschlichkeit einzutreten.

Erinnerung und Mahnung

Zur Erinnerung an Margot Friedländer ordnete die Stadt Berlin Trauerbeflaggung an öffentlichen Gebäuden an. Ein Kondolenzbuch wurde im Roten Rathaus ausgelegt, um der verstorbenen Zeitzeugin Respekt zu zollen. Auch im Bundestag wurde mit einer Schweigeminute am 14. Mai 2025 ihres Lebens gedacht, was die Bedeutung ihres Wirkens unterstreicht. Die tragischen Ereignisse und der Verlust von sechs Millionen Juden während des Holocaust, verursacht durch eine tief verwurzelte Geschichte des Antisemitismus in Europa, stehen bei Friedländers Erinnerung im Vordergrund.

Der Holocaust ist ein trauriger Teil der Geschichte, dessen Wurzeln von der Antike bis in die moderne Zeit reichen. Häufig wurden Juden über Jahrhunderte hinweg verfolgt und diskriminiert, was zu Vorurteilen und gewalttätigen Übergriffen führte. Diese dunkle Geschichte macht die Stimmen von Überlebenden wie Margot Friedländer unverzichtbar für das Verständnis der Vergangenheit und die Lehren, die wir daraus ziehen müssen, um gegen Antisemitismus und Diskriminierung zu kämpfen.

Margot Friedländers Einsatz für Toleranz und Menschlichkeit bleibt eine bleibende Mahnung, dass wir die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig halten müssen, um eine Wiederholung solch grausamer Geschehnisse zu verhindern.

Für weitere Informationen zu Margot Friedländer und ihrer Arbeit besuchen Sie die Artikel von rosenheim24.de, juedische-allgemeine.de und ushmm.org.

Details
Vorfall Tod
Ort Jüdischer Friedhof Weißensee, 13088 Berlin, Deutschland
Quellen