Brandenburger Hausärzte präsentieren bahnbrechende PTSD-Therapie!

Brandenburger Hausärzte und Forscher diskutieren die psychischen Folgen von Intensivstationaufenthalten und innovative Behandlungsmethoden.
Brandenburger Hausärzte und Forscher diskutieren die psychischen Folgen von Intensivstationaufenthalten und innovative Behandlungsmethoden. (Symbolbild/NAG)

München, Deutschland - Am 21. Mai 2025 wiesen Experten auf die psychischen Folgen von Aufenthalten auf Intensivstationen hin. Dies geschah im Kontext der PICTURE-Studie, in der Forscher und Hausärzte aus Brandenburg zusammengearbeitet haben. Laut MHB Fontane ist etwa ein Fünftel der Patienten, die einen Intensivaufenthalt hatten, Monate oder Jahre später von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) betroffen. Mit über zwei Millionen intensivmedizinischen Behandlungsfällen jährlich in Deutschland ist die Zahl der Betroffenen enorm. Nach der Entlassung werden die Patienten häufig in Hausarztpraxen weiterhin behandelt, doch es bestehen erhebliche Versorgungslücken.

Die PICTURE-Studie, die am 17. Oktober 2017 registriert wurde und am 18. Januar 2024 abgeschlossen war, zielt darauf ab, diese Lücken zu schließen. Sie befasst sich mit der Wirksamkeit einer verkürzten Form der Narrativen Expositionstherapie (NET) für die Nachsorge von Intensivpatienten, deren Wirksamkeit wurde in 319 Hausarztpraxen getestet. Die Ergebnisse wurden schließlich in einer hochrangigen Fachzeitschrift, dem „British Medical Journal“, veröffentlicht und zeigen, dass die Beschwerden der Teilnehmer sechs Monate nach der Behandlung deutlich reduziert waren, wie DRKS berichtet.

PICTURE-Studie und Methodik

Die PICTURE-Studie ist multizentrisch und randomisiert-kontrolliert, was bedeutet, dass die Teilnehmer in eine Behandlungs- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt wurden. Die Behandlungsgruppe erhielt drei Therapiesitzungen à 45 Minuten innerhalb von sechs Wochen. Ziel war es, durch gezielte Gespräche die emotionalen und mentalen Folgen des Intensivaufenthalts zu bearbeiten, während die Kontrollgruppe die Standardtherapie erhielt. Die Diagnostik auf PTBS wurde drei Monate nach der Entlassung von der Intensivstation initiiert und bestätigte die Diagnose bei den betroffenen Patienten.

Die Behandlung von PTBS ist entscheidend für die psychische Gesundheit der Betroffenen. In der Regel erfolgt sie ambulant, wobei auch Klinikaufenthalte notwendig sein können, insbesondere bei schweren Begleiterscheinungen wie Depressionen oder akuter Suizidgefahr. Eine frühzeitige und umfassende Behandlung durch Fachärzte ist unerlässlich, um die Kontrolle über ungewollt auftretende Erinnerungen und damit zusammenhängende Symptome zu erlangen und die Lebensqualität zu verbessern.

Förderung durch Hausärzte

Die Entwicklung von spezifischen Konzepten zur Behandlung von PTBS in der Hausarztversorgung ist dringend erforderlich, da viele Patienten nicht über ihre Beschwerden sprechen und lange Wartezeiten auf spezialisierte Therapien in Kauf nehmen müssen. Die Ergebnisse der PICTURE-Studie lassen darauf schließen, dass die Einbindung von Hausärzten in die Behandlung dieser psychischen Erkrankungen von großem Nutzen sein kann. Brandenburger Hausärzte, wie z. B. Stefan Höhne, haben bereits von den Ansätzen profitiert und können ihren Patienten durch die neue Therapieform eine wertvolle Unterstützung bieten.

Insgesamt zeigt die PICTURE-Studie, dass die verkürzte Narrative Expositionstherapie (NET) das Potenzial hat, die psychische Versorgung der Patienten erheblich zu verbessern und einen effektiven Zugang zur Behandlung von PTBS zu schaffen. Die Methodik und die positiven Ergebnisse der Studie eröffnen neue Perspektiven für die Hausarztmedizin und die psychiatrische Nachsorge aus intensivmedizinischen Behandlungen.

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Ort München, Deutschland
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