Finn aus Bremerhaven: Stammzellenspender gefunden – Ein Held rettet Leben!
Bremerhaven, Deutschland - Finn aus Bremerhaven kämpft gegen die schwerwiegende Erkrankung Septische Granulomatose. Diese seltene, lebensbedrohliche Krankheit wurde diagnostiziert, nachdem Finn im Krankenhaus wegen eines vermuteten Leistenbruchs behandelt wurde. Unbehandelt kann Septische Granulomatose fatale Folgen haben. In einer gemeinsamen Aktion suchte der Klinikverbund Bremen zusammen mit der DKMS öffentlich nach einem Stammzellenspender für den kleinen Jungen. Die gute Nachricht: Ein passender Spender wurde gefunden und die Transplantation fand im November in der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Freiburg statt.
Finn, der seinen zweiten Geburtstag im Krankenhaus feierte, erhielt in den ersten Blutuntersuchungen nach 30 Tagen die Bestätigung, dass die Stammzellen angenommen wurden. Nun bleibt abzuwarten, wie sich Finns Gesundheitszustand in den kommenden Monaten entwickeln wird. Die Nachsorge nach der Stammzellentransplantation wird längere Zeit in Anspruch nehmen. Finn soll sich nach etwa sechs Monaten wieder an den normalen Alltag gewöhnen. Kontakt zu seinem Spender darf frühestens nach zwei Jahren aufgenommen werden. Finns Mutter, Michelle Weinhold, bezeichnete den Spender als „Held“.
Der Prozess der Stammzellspende
Die Registrierung als Stammzellspender ist für Personen zwischen 17 und 55 Jahren möglich. Dabei müssen einige Voraussetzungen beachtet werden. So können 17-Jährige ab ihrem 18. Geburtstag automatisch in der Spenderdatei aktiviert werden. Allerdings müssen Personen, die an chronischen oder schweren Erkrankungen leiden oder regelmäßig Medikamente einnehmen, Rücksprache mit der DKMS halten. Im Jahr 2020 wurde die Gewichtsuntergrenze für die Registrierung aufgehoben, sodass sich auch Personen unter 50 kg registrieren lassen können. Die Obergrenze für den Body Mass Index (BMI) liegt bei 40.
Einige gesundheitliche Bedingungen können zur Ablehnung führen. Dazu zählen schwere neurologische oder psychische Erkrankungen, schwere Autoimmunerkrankungen, frühere Krebserkrankungen oder auch Suchterkrankungen. Einschränkungen gibt es auch bei Herz-Kreislauferkrankungen, chronischen Lungenerkrankungen, Nierenerkrankungen und anderen schweren Erkrankungen. Allergien sind in der Regel kein Ausschlusskriterium, es sei denn, sie sind gravierend. Wichtig ist, dass die Registrierung nur für Personen mit Wohnsitz in Deutschland möglich ist, wie dkms.de erklärt.
Methoden der Stammzellentnahme
Für die Entnahme der Stammzellen stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die je nach medizinischen Voraussetzungen des Patienten ausgewählt werden. Die häufigste Methode ist die periphere Stammzellspende, die zu etwa 80 % durchgeführt wird. Dabei erfolgt die Entnahme aus Venenblut, was ambulant und ohne Narkose durchgeführt werden kann. Anderweitig kann die Entnahme auch aus dem Knochenmark des Beckens erfolgen, der Eingriff dauert etwa 60 Minuten und erfolgt in Vollnarkose. Stammzellen aus Nabelschnurblut werden seltener verwendet, da viele Eltern nicht über diese Möglichkeit informiert sind, wie auf gesund.bund.de erläutert wird.
Die Vorbereitung zur Spende beginnt circa 2 bis 4 Wochen vorher mit einer ärztlichen Voruntersuchung im Entnahmezentrum. Bei der peripheren Stammzellspende wird zuvor der G-CSF (Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor) administriert, um die Stammzellanzahl im Blut zu erhöhen. Nach der Entnahme erholt sich der Körper der Spender schnell und bildet innerhalb von zwei Wochen neue Stammzellen nach.
Die Kosten für Untersuchungen und Behandlungen im Rahmen einer Stammzellspende übernehmen in der Regel die Krankenversicherungen des Empfängers.
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Vorfall | Gesundheitskrise |
Ort | Bremerhaven, Deutschland |
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