Bundeswehr stärkt NATO-Ostflanke: 5.000 Soldaten nach Litauen!

Vilnius, Litauen - Die Bundeswehr wird bis 2027 rund 5.000 Soldaten in Litauen stationieren, um die NATO-Ostflanke zu stärken. Dieses Vorhaben wird als ein entscheidender Schritt in der sicherheitspolitischen Neuausrichtung Deutschlands aufgrund der Bedrohung durch Russland betrachtet. Bundeskanzler Friedrich Merz und Verteidigungsminister Boris Pistorius reisten zum offiziellen Aufstellungsappell der neuen Panzerbrigade nach Vilnius, wo am 1. April die Panzerbrigade 45 offiziell in Dienst gestellt wurde. Dies markiert die erste dauerhafte Entsendung einer Kampfbrigade dieser Größe ins Ausland in der Geschichte der Bundeswehr, was mit großen Erwartungen verbunden ist.
Die Stationierung stellt einen Kraftakt für die Bundeswehr dar, die unter Material- und Personalmangel leidet, und wird als eines der komplexesten Vorhaben in ihrer Geschichte bezeichnet. Die Bundesregierung betrachtet die Brigade als „Leuchtturmprojekt“ der sicherheitspolitischen Zeitenwende infolge des Ukraine-Kriegs. Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte, dass Deutschland bereit sei, jedes NATO-Gebiet zu verteidigen. Die drei baltischen Staaten, einschließlich Litauen, befürchten weiterhin eine Bedrohung durch Russland, insbesondere in Anbetracht der geopolitischen Spannungen in der Region.
Infrastruktur und Familienangehörige
Um der neuen Brigade ein solides Umfeld zu bieten, werden umfangreiche Infrastrukturprojekte in Litauen umgesetzt. Neben dem Bau von Kasernen wurden auch Schulen, Kitas und Freizeitangebote für die Soldaten und deren Familienangehörige eingeplant. Litauen bestellt zudem 44 moderne Leopard 2 A8 Kampfpanzer aus deutscher Produktion, um die eigene Verteidigungsfähigkeit zu verbessern. Die neue Bundesregierung hat angekündigt, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, während Litauen bereits seinen Wehretat aufgestockt hat.
- Rund 5.000 Soldaten, inklusive 200 ziviler Mitarbeiter, werden stationiert.
- Die Brigade wird schrittweise aufgebaut, mit der Zielmarke von 2.000 Soldaten bis Mitte 2026.
- Ein Vorkommando erreichte Litauen bereits im April 2024, zurzeit sind etwa 400 Bundeswehrangehörige vor Ort.
Familienangehörige der Soldaten dürfen mit nach Litauen reisen, und es ist geplant, geeignete Wohnsiedlungen sowie Bildungseinrichtungen zu schaffen, die nach deutschen Lehrplänen unterrichten und deutsche Abschlüsse verleihen. Ein Regierungsabkommen zwischen Deutschland und Litauen, das im September 2024 getroffen wurde, regelt die dauerhafte Stationierung und ermöglicht die mietfreie Nutzung litauischer Liegenschaften und den Betrieb von Feldpostämtern.
Die Bundeswehr hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2027 die vollständige Anzahl der Soldaten in Litauen zu erreichen. Dies zeigt nicht nur das Engagement Deutschlands für die NATO, sondern spiegelt auch die zurzeit herrschenden sicherheitspolitischen Herausforderungen wider. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Bundesministeriums der Verteidigung erhältlich.
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Ort | Vilnius, Litauen |
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