DDR-Atombunker an der Ostsee: Ein Relikt mit geheimen Geschichten!

Ehemaliger DDR-Atombunker in Eichthal steht zum Verkauf. Erfahren Sie mehr über Größe, Geschichte und Verkaufsdetails.
Ehemaliger DDR-Atombunker in Eichthal steht zum Verkauf. Erfahren Sie mehr über Größe, Geschichte und Verkaufsdetails. (Symbolbild/NAG)

Eichthal, Deutschland - Ein bemerkenswerter Bunker, der als Relikt der DDR-Geschichte gilt, steht zum Verkauf. Der Bunker 302, gelegen in der kleinen Gemeinde Lindholz im Landkreis Vorpommern-Rügen, hatte in vergangenen Jahren sowohl als militärische Einrichtung als auch als ungewöhnliches Museum gedient. Der ehemalige Berliner Götz Thomas Wenzel, der den Bunker 2005 erwarb und umbaute, beschrieb den Ort nun als „Museum der dramatischen Art“. Verkaufsangebote sind auf verschiedenen Plattformen zu finden, zuletzt ohne Preisangabe auf der Webseite www.makellos-europa.de. Im Jahr 2022 wurde der Bunker noch für 1,75 Millionen Euro angeboten, fand jedoch keinen Käufer.

Der Bunker, der unter Denkmalschutz steht und 1986 fertiggestellt wurde, bietet auf einer Fläche von 2200 Quadratmetern zahlreiche interessante Merkmale. Die Anlage umfasst zwei Etagen des Tiefbunkers mit 1800 Quadratmetern, fünf Hochbunker-Kammern und verschiedene andere Gebäude wie Tarn-, Wach- und Stabsgebäude sowie eine Kläranlage, ein Wasserwerk, ein Pumpenhaus und Garagen. Der Bunker bot ursprünglich Schutz vor biologischen und chemischen Kampfstoffen für mindestens sechs Stunden und war darauf ausgelegt, im Falle eines Atomschlags verschlüsselte Meldungen für mindestens vier Wochen weiterzugeben. Die Geheimhaltung seiner Funktionen führte in der Vergangenheit zu vielen Gerüchten, unter anderem über den Bau von U-Booten, die von Wenzel als „Quatsch, Unsinn“ bezeichnet wurden.

Ursachen für den Verkauf

Die Entscheidung, das Museum zu schließen und den Bunker zu verkaufen, ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Inflation, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und Bauarbeiten auf der nahegelegenen A20 führten dazu, dass die Besucherzahlen zurückgingen. Eine zusätzliche Herausforderung stellten die hohen monatlichen Aufwandsentschädigungen dar, die für den Weiterbetrieb der Anlage fällig waren. Zudem war der Verkäufer für eine Stellungnahme nicht erreichbar, und die Internetseite des Museums sowie die dazugehörige Telefonnummer scheinen abgeschaltet zu sein.

Das Interesse an historischen Bunkern ist in den letzten Jahren gewachsen, insbesondere angesichts der historischen Bedeutung solcher Einrichtungen. Insbesondere die Denkmalschutzbestimmungen, die während der DDR-Zeit eingeführt wurden, machten die Pflege und den Erhalt von historischen Gebäuden zu einer staatlichen Aufgabe. Dabei gab es jedoch auch viele Herausforderungen: So führte die sozialistische Mangelwirtschaft zu einem Verlust vieler schützenswerter Objekte, Zerstörungen aus ideologischen Gründen und einer ungeplanten Stadtentwicklung, die historischen Gegebenheiten oft nicht Rechnung trug. Letztlich stellt der Bunker in Lindholz ein Beispiel für den Erhalt militärhistorischer Denkmale dar, deren Bedeutung nach der Wende neu bewertet wurde.

Angesichts der einzigartigen Eigenschaften und der Geschichte des Bunkers könnte das Objekt für Investoren und Geschichtsinteressierte von Interesse sein. Der Denkmalschutz, der für viele Gebäude in der Region gilt, könnte zusätzliche Auflagen, aber auch Chancen für die Entwicklung neuer Nutzungskonzepte mit sich bringen. Wie sich die Situation weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten.

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Ort Eichthal, Deutschland
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