Debitkarten setzen sich durch: Bargeld nutzt kaum noch jemand!

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Debitkarte in Europa Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel überholt hat, während Bargeldnutzung in Deutschland sinkt.
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Debitkarte in Europa Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel überholt hat, während Bargeldnutzung in Deutschland sinkt. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Die Zahlungsgewohnheiten in Europa haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert, wie eine aktuelle Umfrage von Strategy& zeigt. Laut den Ergebnissen, die im Dezember 2024 erhoben wurden, bevorzugen 40 Prozent der Befragten nun die Debitkarte als Zahlungsmittel. Bargeld hingegen ist nur noch die Wahl von 23 Prozent der Teilnehmer, ein markanter Rückgang im Vergleich zu 2022, als noch 37 Prozent Bargeld vorzogen. Diese Trends verdeutlichen, dass die Akzeptanz elektronischer Zahlungsmethoden ansteigt, während Bargeld an Bedeutung verliert. Diese Entwicklung spiegelt sich besonders in Deutschland wider, wo die Vorliebe für Bargeld von über 50 Prozent im Jahr 2022 auf nur noch 35 Prozent gesunken ist, während 40 Prozent der Deutschen mittlerweile die Debitkarte bevorzugen.

Die Nutzung von Kreditkarten zeigt ebenfalls einen Aufwärtstrend, da 22 Prozent der Europäer dies als ihre bevorzugte Zahlungsmethode angeben, was einen Zuwachs von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu 2022 darstellt. Auch wenn Bezahl-Apps nur von 14 Prozent der Nutzer als bevorzugte Methode genannt werden (ein Anstieg von einem Prozentpunkt), bleibt ihr Einfluss im Vergleich zu traditionellen Methoden überschaubar. Insgesamt wird geschätzt, dass Bargeldzahlungen in Zukunft nur noch zwischen 10 und 20 Prozent der Zahlungsmethoden ausmachen könnten, wie Welt berichtet.

Bargeldnutzung in Deutschland und darüber hinaus

Trotz des rückläufigen Trends bleibt Bargeld die am häufigsten genutzte Zahlungsmethode in den deutschsprachigen Ländern. Eine Umfrage von Bearing Point, die in neun europäischen Ländern durchgeführt wurde, zeigt, dass die Bargeldnutzung in Deutschland bei 69 Prozent liegt, in Österreich sogar bei 73 Prozent und in der Schweiz bei 57 Prozent. Im Gegensatz dazu ist die Bargeldnutzung in Ländern wie Schweden und Dänemark mit 28 beziehungsweise 35 Prozent deutlich geringer.

Ein weiteres interessantes Ergebnis dieser Umfrage ist die gestiegene Bekanntheit digitaler Zentralbankwährungen (CBDC). Obwohl ein Drittel der Befragten noch nie vom Digitalen Euro gehört hat, wird diese Währung mehrheitlich als Ergänzung zu bestehenden Zahlungsmethoden betrachtet. Insbesondere online kaufen 37 Prozent der Befragten den digitalen Euro als praktischen Anwendungsfall. In Irland und Österreich zeigen die Nutzer das größte Interesse an dieser neuen Zahlungsform, mit 48 beziehungsweise 42 Prozent, die den Digitalen Euro speziell für Online-Shopping nutzen würden.

Vertrauen in Zahlungsmethoden

In der Diskussion um Vertrauensfragen und Zahlungsdaten zeigen sich interessante Unterschiede. Während 55 Prozent der Befragten dem Bankensektor Vertrauen schenken, liegt das Vertrauen in Technologieunternehmen wie Apple, Google und Amazon bei lediglich fünf Prozent. Die Nutzung des Digitalen Euro wird vor allem davon abhängen, ob er kostenlos und überall akzeptiert wird. Bei den Antworten zur Nutzung digitaler Zahlungsmethoden scheint die Akzeptanz noch stark von den spezifischen Bedürfnissen der Nutzer abzuhängen, wie Markenartikel Magazin feststellt.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Veränderungen in der Zahlungsmethodenlandschaft nicht nur technologische, sondern auch kulturelle Implikationen für die europäische Gesellschaft mit sich bringen. Die künftige Entwicklung der Zahlungsgewohnheiten wird zeigen, ob Bargeld weiterhin an Bedeutung verliert oder ob digitale Zahlungsmethoden neue Herausforderungen mit sich bringen werden.

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Ort Deutschland
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