Ehre für Pionier der Versorgungsforschung: Prof. Neugebauer verabschiedet!

Berlin, Deutschland - Am 8. April 2025 wurde Prof. Edmund Neugebauer im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums würdevoll verabschiedet. Rund 50 Kolleg*innen, Wegbegleiter*innen und Freund*innen begleiteten diesen besonderen Anlass. Neugebauer wird als Pionier und eine zentrale Figur in der Versorgungsforschung seiner Generation geschätzt. Mit über 1.000 veröffentlichten wissenschaftlichen Artikeln, von denen mehr als 600 Originalarbeiten sind, hat er maßgeblich zur Entwicklung dieses Forschungsbereichs beigetragen. Darüber hinaus hat er zahlreiche bedeutende Bücher verfasst, die sowohl in der Wissenschaft als auch in der Politik hohe Beachtung fanden. Die MHB kann auch auf seine Initiative beim Aufbau von Forschungszentren und integrierten Arbeitsgruppen zurückblicken.

Neugebauer war nicht nur Mitgründer und langjähriger Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF), sondern auch Herausgeber zweier zentraler Lehrbücher zu diesem Thema. Seine akademische Karriere führte ihn 2016 zur Dekanat und später zum Präsidenten der MHB, wo er bis 2022 als Seniorprofessor für Versorgungsforschung tätig war. Prof. Hans-Uwe Simon, der aktuelle Präsident der MHB, und weitere Laudatoren wie Prof. Monika Klinkhammer-Schalke betonten Neugebauers nachhaltigen Einfluss auf die Hochschule und die gesamte Versorgungsforschung.

Besondere Initiativen und Herausforderungen

Zu den bedeutendsten Initiativen Neugebauers zählt die Gründung einer Patienten-Universität an der MHB, die darauf abzielt, die Partizipation von Patient*innen im Gesundheitssystem zu fördern. Neugebauer äußerte im Rahmen der Verabschiedung seine Bedenken hinsichtlich dieser Partizipation. Zukunftsorientiert plant er, sich mehr seiner Familie und seinen vier Enkelkindern zu widmen.

Der DNVF, dessen Vorsitz Neugebauer bis 2027 innehat, wird sich weiterhin großen Herausforderungen stellen. Diese umfassen die Qualitätsoffensive der Bundesregierung und die hohen Erwartungen an die Versorgungsforschung. Die Jahrestagung des DNVF findet am 7. Juni in Berlin statt, wo die neue Strategie „Versorgungsforschung 2020“ vorgestellt wird. Die Themen reichen von patientenzentrierter Versorgung über qualitätsorientierte Krankenhausplanung bis hin zu neuen Arbeitsaufteilungen im Gesundheitswesen.

Bedeutung der Versorgungsforschung

Die Versorgungsforschung selbst hat sich als bedeutendes Forschungsfeld zur Analyse der Gesundheitsversorgung etabliert und wird durch das Bundesministerium für Gesundheit unterstützt. Ihr Ziel ist, den medizinischen Alltag zu verstehen und Verbesserungsmöglichkeiten in der Zusammenarbeit im Gesundheitssystem aufzuzeigen. Außerdem wird die Entwicklung von Patientenregistern als wichtiges Instrument hervorgehoben, um den Einfluss von Versorgungsangeboten auf den Krankheitsverlauf besser nachvollziehen zu können.

Damit wird deutlich, dass die Versorgungsforschung nicht nur für die Wissenschaftler*innen von Bedeutung ist, sondern auch für Patient*innen und Akteure im Gesundheitswesen. Zukünftige Herausforderungen, wie der demografische Wandel und die Digitalisierung, erfordern eine kontinuierliche Weiterentwicklung der professionellen Standards und Methoden innerhalb der Versorgungsforschung.

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Ort Berlin, Deutschland
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