Erstes Urteil in Spanien: Rassismus im Fußball wird bestraft!

Fünf Valladolid-Fans wurden wegen Rassismus gegen Vinicius Jr. verurteilt. Ein Meilenstein im Kampf gegen Diskriminierung im Fußball.
Fünf Valladolid-Fans wurden wegen Rassismus gegen Vinicius Jr. verurteilt. Ein Meilenstein im Kampf gegen Diskriminierung im Fußball. (Symbolbild/NAG)

Valladolid, Spanien - Am 30. Dezember 2022 waren während eines Spiels zwischen Real Madrid und Real Valladolid rassistische Beleidigungen gegen den brasilianischen Fußballstar Vinicius Jr. laut geworden. Diese Vorfälle führten nun zu einem wegweisenden Urteil, das am 21. Mai 2025 vom Provinzgericht Valladolid verkündet wurde. Fünf Fans von Valladolid erhielten Haftstrafen und Geldstrafen, was das erste Mal in Spanien ist, dass rassistische Beleidigungen im Fußball als Hassverbrechen verurteilt werden. Laut Al Jazeera wurde jedem Angeklagten ein Jahr Haft sowie Geldstrafen zwischen 1.080 und 1.620 Euro auferlegt.

Die Maßnahme wurde von La Liga initiiert, die die Klage eingereicht hatte. Zu Beginn war sie die einzige Privatklage, jedoch schlossen sich später Vinicius Jr., Real Madrid und die Staatsanwaltschaft an. Das Gericht entschied, dass die Haftstrafen zur Bewährung ausgesetzt werden können, sofern die Täter in den nächsten drei Jahren keine weiteren Straftaten begehen und keine Fußballspiele besuchen.

Ein Meilenstein im Kampf gegen Rassismus

Die Entscheidung wurde als bedeutender Schritt im Kampf gegen Rassismus im Sport in Spanien angesehen. Historisch gesehen sind solche Urteile rar und spiegeln eine lange Ignoranz gegenüber rassistischen Vorfällen im Fußball wider. Auch wenn die Strafen nicht in einer Gefängnisstrafe enden, markiert das Urteil einen Wandel in der Haltung der Justiz gegenüber rassistischem Verhalten im Sport. Die Vorfälle, die zur Verurteilung führten, sind Teil einer beunruhigenden Welle von rassistischen Beschimpfungen gegen schwarze Spieler in Europa, darunter Vinicius Jr., der wiederholt Opfer solcher Taten wurde.

Im Juni 2023 wurden bereits drei Fans von Valencia zu acht Monaten Haft verurteilt, nachdem sie Vinicius beleidigten. Ein weiterer Vorfall ereignete sich im September 2023, als ein Fan, der sowohl Vinicius als auch seinen Mitspieler Samuel Chukwueze angriff, eine zur Bewährung ausgesetzte Haftstrafe erhielt, nachdem er sich entschuldigte und ein Training zum Thema Antidiskriminierung absolvierte.

Rassismus im europäischen Fußball

Laut einer Analyse von bpb existiert im europäischen Fußball ein tief verwurzeltes Rassismusproblem, das sich in verschiedenen Formen und auf unterschiedlichen Ebenen äußert. Während Deutschland und der DFB für die Fußball-Europameisterschaft 2024 eine Anti-Rassismus-Kampagne unter dem Motto „Fußballzeit ist die beste Zeit gegen Rassismus“ anstoßen, hat Spaniens La Liga die Kampagne #1voiceVSRACISM ins Leben gerufen. Diese Initiativen zielen darauf ab, das Bewusstsein für Rassismus zu schärfen und eine integrative Fußballkultur zu fördern.

In der Schlussfolgerung wird deutlich, dass Rassismus im Fußball nicht nur durch individuelle Vorfälle sichtbar wird, sondern auch strukturelle Problematiken umfasst. Ehemalige Spieler wie Jude Bellingham und Vinicius Jr. haben ihre Frustration über das mangelnde Engagement der Verbände geäußert. Zudem zeigen Studien einen Anstieg der gemeldeten Diskriminierungsfälle in Europa. Man erwartet, dass strengere Maßnahmen, wie Stadionverbote und Bildung, notwendig sind, um das Rassismusproblem im Fußball effektiv zu bekämpfen.

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Ort Valladolid, Spanien
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