ESC-Sieger JJ verlangt: Wettbewerb 2026 ohne Israel in Wien!

Basel, Schweiz - Johannes Pietsch, besser bekannt als JJ, hat den Eurovision Song Contest (ESC) 2025 gewonnen. Der Wettbewerb fand in der Nacht zum 21. Mai 2025 in Basel statt. JJ überzeugte die Zuschauer mit seinem Song „Wasted Love“ und holte somit den ESC nach Österreich. In einem Interview äußerte er den Wunsch, dass der ESC 2026 in Wien ohne die Teilnahme Israels stattfinden solle. „Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt“, wurde JJ in der spanischen Zeitung El País zitiert.
Bei diesem ESC trat Israel durch die Sängerin Yuval Raphael an, die mit ihrem Song „New Day Will Rise“ den zweiten Platz belegte. Im Publikumsvoting landete Israel sogar auf Platz eins, doch die Punkte der Fachjurys entschieden letztendlich zugunsten von JJ und Österreich. Es ist erwähnenswert, dass Yuval Raphael eine Überlebende des Terroranschlags am 7. Oktober 2023 ist, bei dem zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Der Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, der seit diesem Zeitpunkt tobt, bildet den Kontext für die Kritik an Israels Teilnahme am ESC.
Politische Spannungen und öffentliche Reaktionen
Die Situation um den ESC wird zusätzlich durch die kritischen Stimmen laut. Vorjahressieger Nemo aus der Schweiz und 70 frühere ESC-Teilnehmer haben sich ebenfalls für einen Ausschluss Israels ausgesprochen. Die Europäische Rundfunkunion (EBU), die den ESC veranstaltet, sieht sich daher mit einem Druck konfrontiert, der sich auch in den sozialen Medien widerspiegelt. Ein FAQ-Dokument von Eurovision wurde veröffentlicht, um die Gründe für Israels Teilnahme zu erläutern und die Kontroversen zu adressieren. Die EBU bekräftigte jedoch, dass Israel das Recht hat, am Wettbewerb teilzunehmen, da es Mitglied der EBU ist und eine staatliche Rundfunkanstalt besitzt.
Ein weiterer Aspekt ist die anhaltende Gewalt im Gazastreifen, wo seit dem Beginn des Konflikts mehr als 50.000 Menschen ums Leben kamen. Diese Zahl wird von verschiedenen Quellen bestätigt, einschließlich Aussagen der Hamas und der Vereinten Nationen. Ein Sprecher der Advocacy-Gruppe Palestine Solidarity Campaign bezeichnete Israels Teilnahme an dem Wettbewerb als „schamlos“ und rief zur Solidarität mit den Opfern des Konflikts auf.
Konsequenzen für Kommentatoren
Die EBU hat derweil dem spanischen Staatsfernsehen RTVE mit Geldstrafen gedroht, nachdem Kommentare während des ESC-Finales die Situation im Gazastreifen thematisierten. RTVE-Kommentatoren hatten im zweiten ESC-Halbfinale auf die über 50.000 Toten des Kriegsgeschehens hingewiesen und so die offizielle Richtlinien verletzt, die politische Äußerungen im Rahmen des Wettbewerbs verbieten. Spanien verteidigte die Kommentare und deutete an, dass auch im ESC-Finale Kritik an der israelischen Militärpolitik geäußert werden könnte.
Die EBU betont, dass sie sich im Gegensatz zur aktuellen Situation mit Israel an die Grundwerte der Universalisierung und Inklusivität des Wettbewerbs halten möchte. Der Konflikt ist nicht neu: In der Vergangenheit gab es bereits Diskussionen über die Teilnahme anderer Länder, etwa Russland, Georgia und Libanon, die aus politischen Gründen ausgeschlossen wurden.
Die Themen rund um Israels Teilnahme am ESC spiegeln nicht nur die politische Landschaft wider, sondern auch die emotionalen und menschlichen Tragödien, die mit dem anhaltenden Konflikt in Verbindung stehen. Die nächste ESC-Veranstaltung 2026 in Wien könnte somit im Schatten dieser Thematiken stehen.
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Ort | Basel, Schweiz |
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