Familie von Xatar empört: Neuauflage von Rheingold ohne Abstimmung!

Köln, Deutschland - Die Familie des verstorbenen Rappers Xatar, bürgerlich Giwar Hajabi, hat die Produktionsfirma Warner Bros. scharf kritisiert. Der Anlass für die öffentliche Äußerung ist die angekündigte Wiederveröffentlichung des Films „Rheingold“. Diese Entscheidung wurde ohne Rücksprache mit der Familie getroffen, was zu Bestürzung und Enttäuschung geführt hat. In einem Instagram-Beitrag äußert die Familie ihre Unzufriedenheit und weist darauf hin, dass Xatar mit der Verwertung des Films bisher kein Geld verdient hat, obwohl der Film im Jahr 2022 über drei Wochen hinweg knapp 6,8 Millionen Euro einspielte und 670.000 Besucher in die Kinos lockte.
Xatar, der am 1. Mai 2025 im Alter von 43 Jahren verstarb, wurde am 24. Dezember 1981 im iranischen Sanandadsch geboren. In den 1980er-Jahren floh seine Familie vor dem Krieg im Irak nach Deutschland. Er wuchs in Bonn auf und lebte bis zu seinem Tod in Köln. Sein Vater, ein Musikprofessor, hatte Schwierigkeiten, im neuen Land Anerkennung zu finden, was Xatar stark prägte.
Der Film „Rheingold“
„Rheingold“, das von dem Regisseur Fatih Akin inszeniert wurde, basiert auf Xatars autobiografischem Buch „Alles oder Nix“, das 2015 veröffentlicht wurde. Der Film stellt die Biografie des iranisch-kurdischen Hip-Hop-Rappers dar, der aufgrund eines spektakulären Überfalls auf einen Gold-Kurier in die Schlagzeilen geriet, bei dem er als Polizist verkleidet 250 kg Gold stahl. Für diese Tat wurde er später verhaftet, doch das Gold blieb unauffindbar.
Er feierte seine Premiere beim Filmfest Hamburg im Oktober 2022 und wurde in Deutschland am 27. Oktober 2022 veröffentlicht. Der Film spielt in verschiedenen Sprachen und genießt ein Budget von 10,5 Millionen USD, während das Einspielergebnis bei 9,7 Millionen USD lag. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Darstellung der Herausforderungen in Xatars Leben, insbesondere die Gewalt und der Drogenhandel, nicht ausreichend reflektiert wird.
Kritik am Film
In der Filmrezension wird angemerkt, dass „Rheingold“ Xatar als eine Art Robin Hood darstellt, der trotz seiner Vergehen auch soziale Projekte unterstützte. Die Erzählweise wird jedoch auch kritisch betrachtet, da die komplexen Hintergründe seines Lebens und die Gewaltverherrlichung als übertrieben und unausgewogen wahrgenommen werden. Kritiker fordern eine tiefere Auseinandersetzung mit den Themen, die im Film behandelt werden.
Die Familie ruft dazu auf, den Kinos fernzubleiben und der Wiederveröffentlichung des Films nicht zu folgen. Sie kritisieren die fehlende Kommunikation und die unethische Entscheidung, die Erinnerung an Xatar ohne deren Einwilligung und Mitspracherecht zu vermarkten. Die emotionale Verbindung der Familie zu Xatar und sein Erbe stehen im Kontrast zu den kommerziellen Interessen, die hinter der Wiederveröffentlichung stehen.
Die Debatte um „Rheingold“ wirft Fragen über Respekt gegenüber den Hinterbliebenen und die ethische Verantwortung von Filmproduktionen auf. Dies wird umso relevanter in Anbetracht der Tatsache, dass Xatar ein erheblicher Einfluss auf die deutsche Rap-Szene war und ein Leben voller Herausforderungen und Widerstände führte.
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Ort | Köln, Deutschland |
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