Gaza in der Krise: Brauender Hunger und Luftangriffe fordern viele Opfer
Khan Younis, Palästinensische Gebiete - Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat einen kritischen Punkt erreicht. Heute, am 1. Mai 2025, berichtete die Zivilschutzbehörde Gazas von mindestens 29 Toten durch israelische Luftangriffe. Diese Angriffe umfassen tragische Vorfälle, wie den Tod von acht Menschen bei einem Angriff auf das Haus der Familie Abu Sahlul im Flüchtlingslager Khan Younis. Außerdem starben vier weitere Menschen im Tuffah-Viertel von Gaza-Stadt, während mindestens 17 zusätzliche Opfer bei verschiedenen Angriffen im Gazastreifen zu beklagen sind, darunter ein Angriff auf ein Zelt für vertriebene Zivilisten in der Nähe von Deir el-Balah. Die UN fordert Israel eindringlich auf, die Blockade des Gebiets aufzuheben und humanitäre Hilfe zuzulassen, da die Bedingungen für die Palästinenser in Gaza als zunehmend unhaltbar gelten.
Volker Turk, der Menschenrechtschef der UN, warnte vor einer katastrophalen humanitären Krise, die sich zudem durch Anzeichen von Massenverhungern verschärft. Eltern müssen Mahlzeiten auslassen und Kinder greifen zu verdorbenen Lebensmitteln, während Konserven einen unerschwinglichen Luxus darstellen. Inmitten dieser Tragödien hat das UN-Welternährungsprogramm gemeldet, dass deren Nahrungsmittelvorräte in Gaza vollständig erschöpft sind und über 3.000 Hilfstransporte an der Grenze feststecken. Dies wirkt sich besonders dramatisch auf die fast eine Million gefährdeten Kinder in Gaza aus.
Kinder in Not
Die Situation der Kinder in Gaza ist besonders besorgniserregend. Eine aktuelle Erklärung des UNRWA-Kommissars Philippe Lazzarini bekräftigt, dass die Kinder aufgrund der Blockade hungern. Ein Beispiel für die Verzweiflung dieser Kinder ist die 11-jährige Rama Abu al-Aynayn, die offenbart, dass die meisten Opfer der Luftangriffe Kinder sind. Die humanitäre Lage hat sich seit dem Beginn der Blockade am 2. März 2025 dramatisch verschlechtert.
Indes hat sich die Freiwilligengruppe Four Friends in Khan Younis engagiert und eine Veranstaltung organisiert, bei der Kinder Plakate mit der Bitte um Nahrung und Medizin hielten. Über 65.000 Kinder wurden aufgrund von schwerer Mangelernährung in Kliniken behandelt.
Internationale Reaktionen
Zahlreiche internationale Stimmen fordern Maßnahmen gegen die Blockade. Katar hat Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (ICJ) wegen der humanitären Verpflichtungen gegenüber den Palästinensern angeklagt. Der Botschafter Katars bezeichnete die israelischen Aktionen als einen „völkermörderischen Krieg“ gegen das palästinensische Volk. Auch Ägypten hat Israel beschuldigt, Hunger als Waffe gegen die Zivilbevölkerung zu nutzen und verlangt ebenfalls ein Ende der Blockade.
Darüber hinaus ist UNICEF besorgt über eine Eskalation der Gewalt, die dazu führte, dass mindestens 600.000 Menschen, viele davon Kinder, in der vergangenen Woche aus Rafah fliehen mussten. Die Lage der Kinder ist prekär, da jedes dritte Kind im Norden des Gazastreifens akut mangelernährt ist und grundlegende Infrastrukturen schwer beschädigt sind. UNICEF fordert einen sofortigen humanitären Waffenstillstand und die Wiedereröffnung der Grenzübergänge zum Gazastreifen, um humanitäre Hilfe zu ermöglichen.
Die humanitäre Krise in Gaza stellt eine alarmierende Herausforderung dar, deren Lösung dringend notwendig ist, um den über 2,4 Millionen Einwohnern des Gebiets zu helfen, die fast vollständig auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.
Details | |
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Vorfall | Krieg |
Ursache | Luftangriffe, Blockade, Hungersnot |
Ort | Khan Younis, Palästinensische Gebiete |
Quellen |