Ex-RAF-Terroristin Klette zündet mit scharfer Kritik am Kapitalismus in Berlin!
Berlin-Kreuzberg, Deutschland - Am 1. Mai 2025 fand in Berlin-Kreuzberg eine linke Demonstration statt, bei der ein Grußwort der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette verlesen wurde. Klette, die im Februar 2024 nach 20 Jahren im Untergrund festgenommen wurde, nutzte die Gelegenheit, um ihre kritischen Ansichten zu aktuellen politischen Themen zu äußern. In ihrem Grußwort verurteilt sie den Kapitalismus und spricht von einem „Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung“ unter der Verantwortung Israels, das von der Bundesregierung mit Waffen unterstützt werde.
Die Bundesregierung sieht sie auch in der Verantwortung für den Krieg in der Ukraine, den sie durch Waffenlieferungen an die Ukraine eskalieren lasse. Klette äußerte die Befürchtung, dass dies zu einem direkten Krieg zwischen Deutschland und Russland führen könnte. Auffällig ist, dass sie in ihrer Rede die Situation der Ukraine, die sich gegen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands wehrt, nicht thematisierte.
Rechtsstreit und Vergangenheit der RAF
Klette steht derzeit vor dem Landgericht Verden in Niedersachsen, wo im März 2025 ihr Prozess begann. Ihr Anwalt hatte bereits vor dem 1. Mai bestätigt, dass das Grußwort verlesen werden würde. Klette wird unter anderem wegen versuchten Mordes und 13 Raubüberfällen angeklagt, die sie im Rahmen ihrer Aktivitäten mit den untergetauchten Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg begangen haben soll, um ihren Lebensunterhalt im Untergrund zu finanzieren.
Die Rote Armee Fraktion (RAF), die 1970 von Ulrike Meinhof und anderen gegründet wurde, war für eine Vielzahl von terroristischen Aktionen verantwortlich, beginnend mit der Befreiung von Andreas Baader im Jahr 1970. Dieser Vorfall markierte den Beginn einer Gewaltspirale, die zu zahlreichen Banküberfällen und Bombenanschlägen in der Bundesrepublik führte. Die Gruppe betrachtete sich als Teil des antiimperialistischen Widerstands und führte ihre Aktionen zur Finanzierung und Expansion ihrer Aktivitäten durch.
Die erste Generation der RAF wurde Mitte der 1970er Jahre weitgehend gefangen genommen, woraufhin die zweite Generation entstand. Diese führte weitere Anschläge durch, darunter die Entführung von Hanns Martin Schleyer. Die RAF stellte 1998 ihre Aktivitäten ein, nicht ohne dass es in der Folge immer wieder Gerüchte über Rückkehrer und neue Raubüberfälle gab, die jedoch nicht als terroristisch eingestuft wurden. Die Geschichte der RAF bleibt komplex und tragisch, geprägt von Gewalt und der Suche nach politischer Veränderung.
Der Fall von Daniela Klette stellt ein weiteres Kapitel in dieser dunkel geprägten Geschichte dar und zeigt, dass die ideologischen Konflikte und Spannungen aus dieser Zeit bis heute nachwirken. Ihre politische Rhetorik wird möglicherweise die öffentliche Diskussion über den Umgang mit vergangenheitserfahrenden Terroristen und der damit verbundenen gesellschaftlichen Verantwortung neu entfachen.
Details | |
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Vorfall | Raub |
Ort | Berlin-Kreuzberg, Deutschland |
Festnahmen | 1 |
Quellen |