Hendrik Lünenborg wird neuer NDR-Intendant: Veränderungen stehen an!

Der NDR wählt Hendrik Lünenborg zum neuen Intendanten. Er tritt am 1. September 2025 die Nachfolge von Joachim Knuth an.
Der NDR wählt Hendrik Lünenborg zum neuen Intendanten. Er tritt am 1. September 2025 die Nachfolge von Joachim Knuth an. (Symbolbild/NAG Archiv)

Hamburg, Deutschland - Der Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks (NDR) hat am 16. Mai 2025 Hendrik Lünenborg zum neuen Intendanten gewählt. Lünenborg, der derzeit Direktor des NDR Landesfunkhauses Hamburg ist, wird seine neuen Aufgaben am 1. September 2025 antreten und die Geschäfte von Joachim Knuth übernehmen. Lünenborg bringt über 30 Jahre Erfahrung beim NDR mit, nachdem er 1994 als freier Mitarbeiter begann und sich bis zu seiner aktuellen Position hocharbeitete. Bei der Abstimmung erhielt er 50 Ja-Stimmen, eine Gegenstimme und zwei Enthaltungen. Für die Wahl war eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich, die Lünenborg damit deutlich erreichte.

Ursprünglich war Sandra Harzer-Kux als erste Kandidatin für die Intendantenwahl vorgeschlagen worden, doch scheiterte ihr Vorschlag im April 2025 mangels nötiger Stimmen. Nico Fickinger, der Vorsitzende des NDR Rundfunkrates, lobte Lünenborg als kommunikationsstark und führungserfahren. Zuvor betonte Lünenborg in seiner Präsentation die Bedeutung der journalistischen Unabhängigkeit des NDR und die Notwendigkeit, jüngere Menschen und Migranten in die Programmgestaltung einzubeziehen.

Pläne für die Medienzukunft

Lünenborg sieht den NDR als festen Bestandteil sowohl der linearen als auch der digitalen Medienwelt. Um ihn an die sich verändernden Bedürfnisse der Zuschauer anzupassen, plant er Investitionen in eigene Plattformen und Apps, um die Abhängigkeit von großen Netzplattformen zu reduzieren. „Veränderung ist das neue Normal“ und die Geschwindigkeit dieser Anpassungen wird für ihn eine zentrale Rolle spielen. Außerdem kündigte er an, Budgets umschichten zu wollen, um Innovatives zu ermöglichen.

Ein wichtiges Anliegen Lünenborgs ist es, die journalistischen Werte zu wahren und in der Berichterstattung dem Publikum sowohl auf Augenhöhe zu begegnen als auch deren Wünsche zu berücksichtigen. In Bezug auf die politische Landschaft stellte er klar, dass die AfD für ihn keine „normale“ Partei mehr sei, was eine Berücksichtigung in der redaktionellen Arbeit erfordere.

Hintergrund und Aufgaben des NDR

Der NDR, mit einem Rundfunkrat von 58 Mitgliedern, hat einen der niedrigsten Anteile staatsnaher Vertreter im Vergleich zu anderen Rundfunkanstalten in Deutschland. Der Frauenanteil im Rundfunkrat beträgt 49,1 Prozent. Angesichts der Herausforderungen im Medienbereich stellt Lünenborg klar, dass er eine Kooperation mit Verlagen und privaten Sendern anstrebt, um die mediale Vielfalt zu fördern, da er ein starkes Interesse an einer stabilen Presselandschaft hat. Der momentane Intendant, Joachim Knuth, hat angeboten, seine Amtszeit zu verkürzen, um Lünenborg frühzeitig in strategische Entscheidungen einbinden zu können.

Mit den anstehenden Veränderungen wird Lünenborg voraussichtlich eine Schlüsselrolle im Umgang mit den Herausforderungen des modernen Journalismus sowie im Kampf gegen Populismus und Desinformation übernehmen. Die NDR-Redaktion steht also vor einer spannenden Zeit mit neuen Ansätzen unter seiner Leitung.

Weitere Informationen zu den Aufgaben und der Zusammensetzung der Rundfunkräte in Deutschland finden sich auf der Website von Mediendiversität.

Für mehr Details zur Wahl von Hendrik Lünenborg als Intendanten des NDR und seine Pläne, siehe Tagesschau und FAZ.

Details
Ort Hamburg, Deutschland
Quellen