Israels Verteidigungsminister: Truppen bleiben dauerhaft in Gaza und Libanon!

Gaza, Palästina - Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat heute angekündigt, dass die israelischen Truppen dauerhaft in Gaza, Libanon und Syrien bleiben werden. Diese Erklärung folgt auf eine Reihe militärischer Offensive, die seit dem 18. März etwa 1.200 „Terrorziele“ zum Ziel hatten, nachdem eine fast zweimonatige Waffenruhe mit der Hamas endete. Katz betonte, dass keine zuvor geräumten Gebiete evakuiert werden, während Israel daran arbeitet, „Sicherheitszonen“ zu kontrollieren, um einen weiteren Angriff wie den vom 7. Oktober 2023 zu verhindern, bei dem über 1.139 Menschen getötet und etwa 250 als Geiseln genommen wurden.

Premierminister Benjamin Netanyahu erklärte, dass er die Hamas vernichten und 59 Geiseln zurückholen möchte, von denen 24 als lebendig gelten. Die Organisation Hamas hat hingegen erklärt, dass sie die Geiseln nicht freigeben wird, ohne einen vollständigen Rückzug Israels aus Gaza und einen dauerhaften Waffenstillstand. Diese Situation wird von der Hauptorganisation der Geiselfamilien kritisch betrachtet, die der israelischen Regierung vorwirft, zuerst Gebiete zu besetzen, bevor sie sich um die Geiseln kümmert.

Die eskalierende humanitäre Krise

Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich erheblich verschlechtert, da Israel seit mehr als sechs Wochen alle Hilfen blockiert hat, um Druck auf die Hamas auszuüben. Katz erklärte, dass keine humanitäre Hilfe nach Gaza gelangen werde. Israels Kulturminister Miki Zohar unterstützt diese Sichtweise und fordert eine völlige Blockade von Hilfslieferungen an Gaza. Diese Blockade hat dazu geführt, dass große Teile des Gazastreifens unbewohnbar geworden sind, was die Lebensbedingungen für die dort lebenden Menschen extrem verschlechtert hat.

Am Mittwoch führten israelische Luftangriffe dazu, dass mindestens 25 Menschen in Gaza getötet wurden, darunter die palästinensische Journalistinn Fatima Hassouneh und zehn Mitglieder ihrer Familie. Auch im Libanon sind die Spannungen hoch: Der libanesische Präsident Joseph Aoun erklärt, dass die israelische Präsenz im Süden Libanons die militärische Effizienz der libanesischen Armee beeinträchtigt. Trotz eines teilweisen Rückzugs hat Israel an mindestens fünf Standorten Truppen stationiert und in den letzten Tagen Verletzungen und Todesfälle durch Drohnenangriffe in der Region verursacht.

Der fortdauernde Konflikt und geopolitische Auswirkungen

Die Situation ist nicht nur auf Gaza beschränkt; der Konflikt hat auch weitreichende geopolitische Dimensionen. Die „Achse des Widerstands“, angeführt von Iran und unterstützt von der Hisbollah, führt koordinierte Angriffe auf Israel durch. Im April 2024 griff Iran Israel direkt mit Kampfdrohnen und Raketen an, was die Region an den Rand eines umfassenden Krieges brachte. Die USA, die EU und arabische Länder haben sich diplomatisch für eine Deeskalation und humanitäre Verbesserungen im Gazastreifen eingesetzt, doch die Komplexität des Konflikts erschwert echte Fortschritte erheblich.

Der Nahostkonflikt hat seine Wurzeln im späten 19. Jahrhundert und wird von territorialen und ethnischen Ansprüchen geprägt. Laut bpb.de kontrolliert Israel 78 % des ehemaligen britischen Mandatsgebiets Palästina, während die Palästinenser um nationale Selbstbestimmung kämpfen. Der Oslo-Prozess zur Konfliktlösung gilt als gescheitert, und ernsthafte Verhandlungen finden seit 2014 nicht mehr statt.

Details
Vorfall Terrorismus
Ort Gaza, Palästina
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