Kinder in der Bewegungskrise: So können wir die Sport-Resignation brechen!

Karlsruhe, Deutschland - Die erste Auswertung der MoMo 2.0-Studie, die vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordiniert wird, zeigt positive Entwicklungen in der sportlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen nach den Corona-Jahren. Laut den Ergebnissen sind die jungen Menschen mittlerweile wieder so aktiv wie vor der Pandemie. Allerdings bleibt die besorgniserregende Tatsache bestehen, dass vier von fünf Kindern und Jugendlichen weiterhin zu wenig Bewegung bekommen und die motorischen Fitnesswerte in Bereichen wie Kraft, Ausdauer und Koordination entsprechend niedrig sind.

Professor Alexander Woll, der Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) am KIT, hebt die Dringlichkeit hervor, eine Bewegungsgesellschaft zu fördern. Im Rahmen des zehnten „Kinder bewegen“-Kongresses, der Ende März am KIT stattfand, diskutierten Experten aus Wissenschaft, Politik, Sportverbänden und dem Gesundheitswesen über mögliche Lösungsansätze zur Bekämpfung der Bewegungsarmut im Freizeit- und Vereinssport sowie auf kommunaler und bundespolitischer Ebene.

Aktuelle Bewegungswerte und Anforderungen

Die vollständige Auswertung der MoMo 2.0-Daten wird Ende Sommer 2025 erwartet. Diese Studie liefert seit über 20 Jahren repräsentative Daten zur Fitness und Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. In der aktuellen Erhebungswelle (MoMo 2.0) werden bis Ende 2024 rund 4.400 Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 17 Jahren getestet, um ein umfassendes Bild der aktuellen Bewegungsgewohnheiten und Fitnesswerte zu erhalten.

Zusätzlich zur MoMo-Studie gibt es weitere relevante Informationen zu Bewegungsmustern bei Kindern und Jugendlichen. Laut einem Bericht des Bundesgesundheitsministeriums haben unzureichende körperliche Aktivitäten weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der jungen Generation. Ein Mangel an Bewegung kann gesundheitliche Risiken erhöhen und die sozialen und emotionalen Entwicklungsmöglichkeiten beeinträchtigen. Daher wird der Aufbau einer aktiven Gesellschaft für die nächste Generation als entscheidend erachtet, um diesen Risiken entgegenzuwirken.

Zusammenarbeit für eine aktive Zukunft

Das MoMo-Projekt ist ein gemeinsames Engagement des KIT, der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, der Universität Konstanz und der Humboldt-Universität zu Berlin, unter der Leitung des IfSS. Diese Institutionen arbeiten zusammen, um die Erkenntnisse aus der Studie zu nutzen und Handlungsanweisungen zur Förderung einer aktiven Lebensweise von Kindern und Jugendlichen abzuleiten.

Die Diskussionen über die Bewegungsarmut und die Erfordernisse einer aktiven Gesellschaft sind relevanter denn je. Es bleibt zu hoffen, dass die Ergebnisse der MoMo 2.0-Studie und die Empfehlungen aus dem Kinder bewegen-Kongress dazu beitragen, konkrete Schritte zur Förderung der Bewegungskultur in Deutschland zu gehen. KIT berichtet, dass diese gemeinsamen Anstrengungen für eine bessere Zukunft unerlässlich sind, insbesondere in Anbetracht der weiterhin niedrigen Fitnesswerte. Weitere Informationen über die Bewegung von Kindern und Jugendlichen finden Sie im Bericht des Bundesgesundheitsministeriums.

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Ort Karlsruhe, Deutschland
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