Kinder und Medien: Alarmierende Zahlen zu Nutzung und Sicherheit!

Potsdam, Deutschland - Im aktuellen Diskurs über den Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen wird das Thema der Medienkompetenz intensiv erörtert. Vor allem in Australien ist eine kontroverse Debatte entbrannt, nachdem die Regierung ein Verbot für Social Media für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ausgesprochen hat. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Regierung keine konkreten Ideen zur Förderung der Medienkompetenz für 16-Jährige präsentiert hat. Dies wirft die Frage auf, wie effektiv solche Verbote ohne begleitende Bildungsmaßnahmen sind und ob sie die Mediennutzung der jüngeren Generation tatsächlich positiv beeinflussen können. Die Universität Potsdam berichtet, dass bereits bestehende rechtliche Bestimmungen zur Nutzung bestimmter Apps durch Jugendliche häufig ignoriert werden.

Schockierende 80-90% der Drittklässler besitzen ein eigenes Handy, was sowohl den Wunsch der Kinder als auch das Bedürfnis der Eltern widerspiegelt, jederzeit erreichbar zu sein. Trotzdem ist der Umgang mit digitalen Medien bei vielen Kindern noch unzureichend. Eine kürzlich durchgeführte KIM-Studie verdeutlicht, dass 50% der Kinder von ihren Eltern keine Anleitung zur altersgerechten Mediennutzung erhalten, während 70% der Kinder das Internet aktiv nutzen. Besorgniserregend ist, dass der Anteil der Kinder, die ohne Begleitung von Erwachsenen Medien konsumieren, stetig steigt, insbesondere bei den Sechs- bis Siebenjährigen. Die KIM-Studie 2022 zeigt zudem, dass technische Möglichkeiten zum Schutz der Kinder vor ungeeigneten Inhalten kaum genutzt werden.

Medienkonsum und psychische Gesundheit

Die negativen Auswirkungen einer übermäßigen Mediennutzung sind nicht zu unterschätzen. Experten beobachten, dass exzessiver Medienkonsum Symptome aufweisen kann, die oft mit substanzbezogenen Störungen assoziiert sind. Zu diesen Symptomen zählen starkes Eingenommensein, Entzugserscheinungen bei Nichtkonsum und ein Kontrollverlust über das eigene Nutzungsverhalten. Die Plattform ins-netz-gehen.de bietet einen Selbsttest an, der Jugendlichen hilft, ihre Mediennutzung zu reflektieren und Suchtverhalten zu erkennen.

Diese Problematik wird besonders relevant, wenn man bedenkt, dass Kinder, die aus sozial schwachen Schichten stammen, oft eingeschränkten Zugang zu digitalen Medien und Geräten haben. Dies führt nicht nur zu einem Mangel an Chancen, sondern kann auch die psychische Gesundheit der Kinder belasten. Studien zeigen auch, dass Mängel in der digitalen Ausstattung und fehlende Curricula für Medienkompetenz an Schulen gravierende Folgen haben können.

Verantwortung der Eltern und Schulen

Als Reaktion auf diese Herausforderungen wird betont, dass Eltern eine zentrale Rolle im Umgang ihrer Kinder mit digitalen Medien spielen. Oft sind sie sich der Gefahren, die das Internet birgt, nicht bewusst und sind somit keine medienkompetenten Vorbilder. Eine Konsumkontrolle ist in der Anfangsphase wichtig, damit Eltern wissen, was ihre Kinder online tun. Medienkompetenz sollte daher nicht nur das Verständnis für Informationsnutzung umfassen, sondern auch das Bewusstsein für die eigene Privatsphäre und den Umgang mit angemessenen Inhalten.

Die Schulen sind gefordert, Medienkompetenz aktiv zu vermitteln und digitale Werkzeuge in den Unterricht zu integrieren. Der Forschungsschwerpunkt „Bildung für Resilienz in einer Welt im digitalen Wandel“ hat das Ziel, die Zusammenhänge zwischen Mediennutzung und psychischem Wohlbefinden besser zu verstehen und darauf basierend geeignete Ansätze zu entwickeln.

Insgesamt ist es von essenzieller Bedeutung, dass sowohl Eltern als auch Schulen kooperieren, um Kindern und Jugendlichen einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu ermöglichen.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ort Potsdam, Deutschland
Quellen