Krieg in Gaza: US-Sondergesandter fordert Freilassung der Geiseln!
Gazastreifen, Palästina - Der Konflikt im Gazastreifen hat in den letzten Wochen dramatische Ausmaße angenommen. Adam Boehler, US-Sondergesandter für die Geiselsituation, hat erklärt, dass die Angriffe Israels auf Gaza sofort enden würden, wenn Hamas alle verbleibenden Geiseln freigibt. Dieser Appell, der sich an die militant-islamistische Gruppe richtet, soll den Druck auf Hamas erhöhen, um eine Beendigung der Kämpfe zu erreichen. Seit der Wiederaufnahme der Angriffe nach einem vorherigen Waffenstillstand im März hat die Zahl der Toten im Gazastreifen eine erschreckende Höhe von 51.025 erreicht, wobei mindestens 1.652 Palästinenser allein seit diesem Zeitpunkt ihr Leben verloren haben. Laut Boehler liegt die Verantwortung, den Konflikt zu beenden, bei Hamas, die ihn jederzeit stoppen könnte, indem sie die Geiseln freilässt.
US-Präsident Trump hat bereits klargestellt, dass „nichts vorangeht, solange alle Geiseln nicht freigelassen werden“. Boehler beschreibt einen zweistufigen Plan: Zuerst die Freilassung aller Geiseln, danach Gespräche über die Situation nach dem Konflikt. Allerdings bleibt unklar, was diese zukünftige Situation konkret beinhalten würde. Der Vorschlag zur Umsiedlung der Palästinenser in benachbarte Länder bleibt eine wandlungsfähige, umstrittene Idee.
Hamas’ Bedingungen für die Freilassung von Geiseln
Hamas hat erklärt, dass sie nur bereit ist, mehr Geiseln freizugeben, wenn ein neuer Abkommen zur Beendigung der Kämpfe geschlossen wird. Dieses Abkommen muss Garantien beinhalten, die bislang nicht erfüllt wurden, darunter den vollständigen Rückzug israelischer Streitkräfte aus Gaza. So wurde im Rahmen eines bisherigen Waffenstillstands bereits eine erste Gruppe von 33 Geiseln gegen gestiegene humanitäre Hilfe und die Freilassung palästinensischer Gefangener durch Israel ausgetauscht. Zudem berichtet die UN von mehr als 500.000 neu displaced Personen aufgrund des anhaltenden Konflikts.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz kündigte an, dass ein „Sicherheitsbereich“ zwischen Rafah und Khan Younis nun fertiggestellt sei, was auf eine beabsichtigte Ausweitung der Militäroperationen in Gaza hindeutet. Schätzungen zufolge befinden sich noch 24 lebende Geiseln in Gaza, allesamt männliche Soldaten, während die Leichname von 35 weiteren Geiseln ebenfalls in der Region vermutet werden.
Fortschritt bei den Verhandlungen um einen Waffenstillstand
Hamas bietet derzeit eine Prüfung eines israelischen Vorschlags an, der die Freilassung von 10 Geiseln im Austausch für Hunderte von palästinensischen Gefangenen vorsieht. Der Vorschlag, der am Montag an Hamas übergeben wurde, umfasst eine 45-tägige Waffenruhe zur Aushandlung eines dauerhaften Friedens. Jedoch beinhaltet dieses Angebot auch eine Entwaffnung Gazas, eine Bedingung, die von Hamas als inakzeptabel abgelehnt wurde.
Die Verhandlungen sind von Spannungen geprägt, da israelische Vertreter unter Druck stehen, insbesondere von Familien der Geiseln und Militärreservisten. Unter dem Vorschlag würde Edan Alexander, ein israelisch-amerikanischer Bürger, am ersten Tag des Waffenstillstands als Geste gegenüber den USA freigelassen werden. Gleichzeitig lehnt Hamas jede Abmachung ab, die eine Rückkehr israelischer Streitkräfte nach Gaza beinhaltet.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt während all dieser Verhandlungen dramatisch angespannt. Über 1.500 Palästinenser sind seit Mitte März ums Leben gekommen, und laut dem Welternährungsprogramm droht eine akute Hungersnot. Mehr als 70.000 Menschen wurden verletzt, und die Lebensbedingungen für die 2 Millionen Einwohner des Gazastreifens sind angesichts der fortgesetzten Blockade und der militärischen Aktionen katastrophal.
In diesem Kontext wird die Notwendigkeit eines sofortigen Endes der Kämpfe immer drängender, nicht nur zur Beendigung der humanitären Katastrophe, sondern auch zur Stabilisierung der gesamten Region. Die internationale Gemeinschaft wird aufgefordert, aktive und konstruktive Optionen zur Konfliktbewältigung zu bieten, um sowohl die Palästinenser als auch die Israelis zu unterstützen und perpetuierte Gewalt zu beenden.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe Al Jazeera, CNN und bpb.
Details | |
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Vorfall | Terrorismus |
Ursache | Kriegsführung |
Ort | Gazastreifen, Palästina |
Verletzte | 70000 |
Quellen |